Vor drei Wochen kehrte ich von meiner Deutschland-Israel-Reise nach Hause zurück. Irgendwie fühlte ich mich, als sei ich aus einem Raumschiff hinausgeworfen worden und dann mit einem Plumps wieder in meinem normalen Alltag gelandet. Die Reise war sensationell! Mir liefen Schauer über den Rücken, als ich mich auf den Spuren meiner Vorfahren und ebenso derer der ganzen Templerfamilie befand. Ich war erstaunt, wie eindrucksvoll diese Spuren waren, heute noch in ganz Israel/Palästina in der Gestalt von Gebäuden, Siedlungen, Brücken, Straßen und Eisenbahnlinien zu sehen. Ich sah die Größenordnung und Relationen und verstand den Zusammenhang unserer Geschichte besser. Ich sah, atmete und schmeckte den Staub der Wüste, die Gewürze und den Weihrauch der Märkte, den wohlriechenden Geruch einer Shisha (Wasserpfeife) und verstand das Land besser. Es war aufregend, in dem erfrischenden Wasser des See Genezareth zu schwimmen, der eine so wichtig Rolle in der Bibel spielt, und später wie ein Korken auf dem warmen Wasser des Toten Meeres zu schaukeln, wie es meine Mutter als Kind getan hatte. Ich erlebte die Spuren und Erzählungen über die vielschichtige Geschichte Israels wie ein Märchen - angefangen beim prähistorischen Menschen, über das alte Judentum, Rom, Byzanz, die Kreuzfahrer, Osmanen und Engländer bis zum modernen Israeli. Es war etwas besonderes, durch Israels wunderschöne Nationalparks zu wandern, entlang an Wasserfällen, Ruinen, auf Holzstegen über Gewässer und durch Dickicht mit schönen Wildblumen. Alle Sinne wurden zu erstaunlichen neuen Erlebnissen angeregt.
Dann war da der "kulturelle Cocktail", der uns begegnete. Die ausdrucksvollen, selbstsicheren modernen Israelis in moderner Kleidung, mit einer Kippa - und herumstreifende junge Israelis, in Armee-Uniform gekleidet und Maschinengewehre in der Hand. Unter diese Mehrheit mischten sich Muslime in Arbeitskleidung, Beduinen in ihren Roben und muslimische Frauen in ihrem Hidjab, verhüllte Mönche, schwarz gekleidete orthodoxe griechische Priester und orthodoxe Juden mit ihren Haarlocken, Bärten, schweren schwarzen Samthüten und fließenden schwarzen Mänteln. Menschen aus der ganzen Welt, Pilger, die, überwältigt von der Tatsache, dass sie schließlich im Heiligen Land waren, einen Stein küssten, eine Ikone berührten, sich vor einer Kirche fotografieren ließen oder in einer Kirchenbank beteten.
Unsere Gruppe war reizend. Wir kamen alle sehr gut miteinander aus. Karin Klingbeil organisierte. Sie war immer so herzlich und tüchtig und ihre reibungslose Organisation ließ die viele Arbeit, die in jedem Detail dieser Reise steckte, nicht erkennen. Dr. Jakob Eisler war unser fantastischer Reiseleiter. Er war so leidenschaftlich, so unglaublich sachkundig, derartig großherzig und liebenswürdig - dass wir alle seine Erklärungen und Fahrten nur hoch schätzen konnten. Ala war unser begabter Busfahrer. Er schien unseren Bus durch definitiv unpassierbare Stellen chauffieren zu können und nichts schien ihm zu viel.
Ich bin immer noch dabei, meine Reise zu verdauen und bemühe mich sehr, meinen Kopf wieder zurück und mein Leben einigermaßen in eine Ordnung zu bringen. Ich bereite mich darauf vor, alles aufzuarbeiten und aus meinen 1.400 Bildern und 8 Stunden Videoaufnahmen etwas Sinnvolles zusammenzustellen! Mal sehen, was draus wird. Der TSA bin ich sehr dankbar, dass sie mich auf diese Reise geschickt hat.