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Wahrheit in der Legende? - Brigitte Hoffmann
»Mache dich auf und werde licht ...« - Jörg Klingbeil
Vor 400 Jahren wurde der Gründervater der Quäker geboren - Karin Klingbeil
Wie aus Wilhelma Bnei Atarot wurde - Jörg Klingbeil
Tübingen und Hof HaCarmel schließen Kreispartnerschaft - Karin Klingbeil
Neue Schäden am Kellerhaus - Karin Klingbeil
Einmal mehr wiederholen wir einen Beitrag von Brigitte Hoffmann - diesmal einen zu Weihnachten. Auch wenn er zu einer anderen Zeit geschrieben wurde, drückt er das aus, was unsere Auffassung von der Weihnachtsbotschaft ausmacht, auch wenn Brigitte die eine oder andere allgemeine Einschätzung heute wohl nicht mehr so äußern würde.
Weihnachten ist bei uns, in der westlichen Christenheit, das größte Fest geworden, es hat dem ursprünglich viel wichtigeren Osterfest den Rang abgelaufen. Das mag verschiedene Gründe haben - einer davon ist sicher die Weihnachtsgeschichte, die mit ihren anschaulichen Bildern, mit der Engelserscheinung und der direkten Gottesbotschaft die Sinne und das religiöse Empfinden anspricht. Für mich war Weihnachten von Kindheit an die Weihnachtsgeschichte. Mein Vater las sie vor dem brennenden Christbaum, und das war der Mittelpunkt des Festes, nicht die darauf folgende Bescherung.
Ich erzähle das nicht nur als Kindheitserinnerung. Weihnachten ist in Gefahr, zu einem reinen Fest der Geschenke zu werden, in der Öffentlichkeit sowieso, aber wohl auch in vielen Familien. Geschenke sind gut, denn man schenkt ja, um dem andern eine Freude zu machen, sie sollen ein Zeichen der Liebe sein, sie sind oft ein Anlass, über den andern nachzudenken. Aber wenn sie der einzige Inhalt des Festes sind, verliert das Fest seinen Sinn.
Um aber auch bei der Familienfeier den religiösen Kern erfahrbar machen zu können, brauchen wir eine Form, ein Ritual. Die Weihnachtsgeschichte bietet uns eines, und ein wunderschönes dazu. Vielleicht haben manche von uns Hemmungen davor, wegen ihrer märchenhaften Züge, wegen einiger Aussagen darin. Aber mir scheint, wenn wir wollen, dass Weihnachten ein religiöses Fest bleibt, dass unsere Kinder es als ein solches erleben, dann können wir auf die Weihnachtsgeschichte nicht verzichten. Denn Bilder und Geschichten sprechen uns - und unsere Kinder sowieso - viel unmittelbarer an als theoretische Erklärungen.
Deshalb möchte ich über diese Geschichte einmal sprechen. Denn natürlich können wir sie nicht mehr mit dem unreflektierten Glauben hören und lesen wie einst als Kinder. Sie steht nur bei Lukas (Kapitel 2, Verse 1-20). Und sie ist ganz sicher nicht historisch, mit Ausnahme der Volkszählung zum Zwecke der Steuerschätzung, die tatsächlich um die Zeit von Jesu Geburt stattgefunden hat.
Markus, der älteste Evangelist, erwähnt die Geburt Jesu gar nicht, er setzt ein mit der Taufe durch Johannes den Täufer. Das entspricht der ursprünglichen Messiasvorstellung: der Messias wird nicht geboren, er wird erwählt, und diese Erwählung geschah, nach der Auffassung des Evangelisten, mit dem Gotteswort bei der Taufe: »Dies ist mein lieber Sohn«. In dem Maße, in dem schon in den frühen Gemeinden aus dem erwählten Messias der Sohn Gottes wurde, er selbst ein Gott, präexistent, das heißt von Anbeginn existierend und zum Erlöser der Welt bestimmt, wurde die Geburt, oder richtiger die Menschwerdung Jesu, wichtig, und aus dieser Überzeugung entstanden Legenden über Jesu Geburt, entstanden Weihnachtsgeschichte und Weihnachtsfest.
Nun glauben wir Templer nicht, dass Jesus der eingeborene Sohn Gottes sei, von Ewigkeit her dazu bestimmt, Gott mit der Welt zu versöhnen. Ist es dann nicht frommer Selbstbetrug, wenn wir uns von dieser Legende rühren lassen? Mein Antwort ist: ja und nein. Wir müssen uns klar darüber sein, dass die Geschichte eine Legende ist, keine historische Wahrheit. Aber ich denke, dass diese Legende eine Wahrheit enthält, dass sie uns etwas zu sagen hat.
»Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging ...«
Die Absicht des Erzählers, sei es nun Lukas selbst oder seine Quelle, ist mit Händen zu greifen. Es war geweissagt, dass der Messias aus dem Hause Davids stammen und aus Bethlehem kommen würde. Nun stammte Jesus aber aus Galiläa. So gab die Volkszählung einen halbwegs plausiblen Grund für die Reise nach Bethlehem und die Geburt dort. Ich meine damit nicht bewussten Betrug. Genaues über Jesu Geburt wusste wahrscheinlich schon zu seinen Lebzeiten kaum jemand außer seiner Familie; als Lukas etwa 80 Jahre später sein Evangelium schrieb, sicher niemand mehr.
Andererseits war der Glaube, dass Jesus der von den Propheten geweissagte Messias sei, in den christlichen Gemeinden schon so absolut, dass sich wahrscheinlich fast von selbst diese Wissenslücke mit einer Erklärung füllte, die den Details der Prophezeiungen entsprach: so musste es gewesen sein.
»... Ihr werdet finden das Kind in einer Krippe liegen ...«
Aus diesem Text spricht das, was seit zwei Jahrtausenden die Christenheit an diesem Geschehen am tiefsten bewegt hat: der Sohn Gottes, Gott selbst, der Größte, der Allmächtige, wird zum kleinen Kind, zum denkbar Schwächsten, Schutzbedürftigsten, aus Liebe zu uns, zur Menschheit. Das ist ein bewegender Glaube. Aber es ist einer, den wir nicht teilen. Er widerspricht unserer Vorstellung von Gott. Er deckt sich auch nicht mit dem, was Jesus gelehrt hat.
Trotzdem rührt das Bild vom Kind in der Krippe uns an, zumindest mich. Vielleicht nur aus Tradition. Wir sind aufgewachsen mit tausend Variationen dieses Bildes, von den größten abendländischen Kunstwerken über Krippenfiguren bis zur Kitschpostkarte. Aber ich denke, es steckt mehr dahinter, und zwar etwas, was durchaus mit Jesus selbst zu tun hat. Er ist selber sicher nicht in einem Stall geboren. Aber es ging ihm zeitlebens um die Mühseligen und Beladenen, um die, die Hilfe brauchten. Ihnen hat er geholfen, wo immer er konnte, und er hat uns alle wieder und wieder, im Namen Gottes, aufgefordert, dasselbe zu tun. »Was ihr nicht getan habt einem dieser Geringsten unter meinen Brüdern, das habt ihr mir nicht getan.« Auch wenn das Kind in der Krippe nicht Jesus ist, es ist einer seiner Brüder, und seine völlige Hilflosigkeit bringt uns das deutlich zum Bewusstsein. Es gibt eine wunderschöne Weihnachtslegende von Selma Lagerlöf. Einer der Hirten auf dem Felde, ein mürrischer alter Mann, hat von der Botschaft der Engel nichts wahrgenommen. Er sah einen Mann, der etwas erzählte, was er für Humbug hielt. Deshalb ging er auch nicht mit, als die anderen nach Bethlehem aufbrachen. Aber dann irritierte ihn die Sache, und er beschloss, nachzusehen, ob dort vielleicht doch etwas Besonderes los sei. Er kam zum Stall - die anderen waren schon wieder weg -, er ging hinein und sah eine ärmlich gekleidete Frau und ein Neugeborenes auf dem Heu in einer Futterkrippe. Daran konnte er nichts Wunderbares erkennen und wollte wieder gehen, ärgerlich, dass er den Weg umsonst gemacht hatte. Da fiel sein Blick noch einmal auf das Kind, er sah, dass es fror, und merkte, dass es im Stall zu kalt war für ein Neugeborenes. Spontan nahm er das Schaffell, das er über dem Rücken trug, und deckte es über das Kind. Und im gleichen Augenblick sah er den Stall von himmlischem Licht erfüllt und hörte den Lobgesang der Engel.
Das hilflose Kind mahnt uns an die Barmherzigkeit, die Jesus gepredigt hat. Und wenn wir uns mahnen lassen, kann ein Wunder geschehen, in uns, für uns, und manchmal vielleicht auch durch uns.
»... und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde ...«
Dass das Legende ist und nicht historische Wirklichkeit, brauche ich wohl nicht besonders zu sagen. Aber auch dieser Teil der Legende hat durchaus mit Jesus und mit uns zu tun.
Es sind Hirten, die die Botschaft als erste hörten und als erste ihr Glauben schenkten - nicht etwa die Notabeln von Bethlehem oder gar König und Hohepriester in Jerusalem. Die lagen in der Nacht in ihren Häusern und hörten nichts. Hirten lebten draußen, bei Tag und bei Nacht. Sie lebten in und mit der Natur und erlebten sie - zumindest damals - als Gottes Wirken. Sie hatten wenig Ablenkung und waren deshalb im Zweifelsfall offener als Stadtmenschen auch für schwer zu vernehmende Botschaften. Sie waren gewohnt, für ihre Herde zu sorgen - für Schwächere, die von ihnen abhängig waren. Und sie gehörten nicht zu den Bessergestellten. Wer eine ganze Herde besaß, der war im allgemeinen auch reich genug, einen Hirten anzustellen. Meist hüteten sie die Herden der anderen, das heißt, sie stehen symbolisch für alle die, denen Jesu Botschaft an erster Stelle gilt.
»... und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude ...«
Das ist die Weihnachtsbotschaft. Wir alle haben sie hundertmal gehört oder gelesen, im Gottesdienst, zu Hause, im Konzert. Hören wir sie noch wirklich? Bedeutet sie uns etwas?
»Fürchtet euch nicht!« - das bezieht sich zunächst auf die Situation der Hirten, die bei der überirdischen Erscheinung zunächst ein großer Schrecken erfasst hatte. Aber es gilt weit darüber hinaus, und so ist es auch gemeint. Es gilt auch für uns. Auch wenn Jesus für uns nicht »Christus, der Herr, in der Stadt Davids« ist, - er ist der, der uns die Angst nehmen kann vor einem Gott, der richtet und in die Hölle verdammt, die Angst vor dem Versagen und der Sinnlosigkeit, denn er hat uns einen Gott gezeigt, der uns annimmt in all unserer Unzulänglichkeit, vor dem auch ein scheinbar unbedeutendes Leben wichtig ist, denn er führt es zu einem Ziel, auch wenn wir dieses Ziel jetzt noch nicht sehen und verstehen können. Ist das nicht Grund genug zu der großen Freude, die die Engel den Hirten verkünden, »die allem Volk widerfahren wird« - auch uns?
»... Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden ...«
»Ehre sei Gott ...« - er ist der Herr, und ihn zu ehren heißt, dass wir uns bemühen, seinen Willen zu tun, seine Herrschaft in uns und um uns herum ein wenig sichtbarer zu machen. »... und Friede auf Erden« - an diesem Wort kann man manchmal verzweifeln, denn wir wissen alle, dass die Welt von einem Zustand auch nur des äußeren Friedens sehr weit entfernt ist. Ich denke, dass die Engelsbotschaft nicht nur den Nicht-Krieg zwischen Staaten meint, sie meint einen Zustand, in dem die Menschen einander mit gutem Willen begegnen und deshalb Wege suchen, ohne Gewalt und Hass miteinander umzugehen.
Hat es in dieser Hinsicht einen Fortschritt gegeben in den zweitausend Jahren seither? Vielleicht sogar ja. Es gibt nicht nur die mehr oder weniger ehrlichen Bemühungen vieler Regierungen, die enge Zusammenarbeit vieler Staaten, die vor einem halben Jahrhundert noch Krieg gegeneinander geführt haben; es gibt, was wichtiger ist, unendlich viele Einzelne und Gruppen und Organisationen, die sich bemühen, Konflikte mit friedlichen Mitteln zu lösen, notwendige Veränderungen auf friedlichem Wege zu erreichen. Aber es gibt auf der anderen Seite auch weiterhin Krieg und Bürgerkrieg und neue Formen der Gewalt.
Eine Bilanz kann niemand ziehen; wir können die Weltgeschichte nicht deuten. Ich habe schon oft darauf hingewiesen: Gott hat den Menschen Freiheit gegeben, das macht ihre Würde aus, aber das bedeutet auch die Freiheit zum Bösen. Und weil das so ist, kann es zumindest einen geradlinigen, gesicherten, absehbaren Fortschritt zum Frieden nicht geben. Was bedeutet dann die Botschaft der Engel? Sie lautet: Es sei Friede auf Erden. Das ist keine Feststellung und keine Prophezeiung. Es ist ein Segenswunsch, eine Zielvorgabe und eine Hoffnung. Die Hoffnung, dass es möglich ist, dem Ziel näherzukommen, in kleinen Schritten, auch wenn wir - oder andere - wieder und wieder ein Stück zurückgeworfen werden. Friede sei auf Erden - das ist die Verheißung, dass im letzten doch die vielen kleinen Schritte zu diesem Frieden wesentlicher sein werden als die Fehlschläge.
Ich habe hier zu zeigen versucht, dass wir zwar in einem Punkt nicht mit der Weihnachtsgeschichte und der gesamten christlich-kirchlichen Tradition übereinstimmen, dass aber in allen anderen, wichtigeren diese Legende in Bildern das aufzeigt, was der Kern des christlichen, damit auch unseres Glaubens ist.
Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu, das Fest der Liebe unter Menschen, die er gepredigt hat, der Liebe Gottes, der zu vertrauen er uns gelehrt hat, der Hoffnung auf ein besseres, Gott-näheres Zusammenleben der Menschen - und damit ein Fest der Freude.
Brigitte Hoffmann, in einer Ansprache in der Tempelgemeinde Stuttgart am 20. Dezember 1998
Dieser Vers ist zwar auf die Stadt Jerusalem (Zion) bezogen, wird aber auch gerne an Weihnachten zitiert. Denn es gibt keinen anderen Zeitabschnitt des Jahres, der so sehr mit Licht in Verbindung gebracht wird wie die Wochen vor dem Weihnachtsfest. Das zeigen die vielen Kerzen, zunächst am Adventskranz und später am Weihnachtsbaum, ebenso wie die stimmungsvoll beleuchteten Straßen und Weihnachtsmärkte überall. Schließlich ist auch die Weihnachtsgeschichte selbst »lichterfüllt«, sei es durch den Stern, dem die Weisen aus dem Morgenland folgen (bei Matthäus), sei es durch die von Gottes Herrlichkeit umstrahlten Engel, die den Hirten die frohe Botschaft verkünden (bei Lukas). Von da ist es nur ein kleiner Schritt, um das kommende »Licht« auf Jesus, »das Licht der Welt« (Joh 8,12), zu beziehen.
Auch der Vers im Buch Jesaja wird gerne in dieser Weise interpretiert. Ging es dort noch um das sichtbare Erscheinen der göttlichen Herrlichkeit, die dem bedrängten Zion beistehen soll, so handelt es sich bei dem vom Propheten angekündigten Licht aus der Perspektive vieler Christen um Jesus Christus selbst. Damit steckt im Appell des Propheten aber auch die Aufforderung an jeden von uns, als »kleines Licht« zunächst selbst »licht« zu werden, um sich auf die Ankunft des »großen Lichtes« vorzubereiten, also Gottes Gegenwart freudig zu erwarten.
Angesichts der aktuellen Krisen und Kriege in der Welt mag es schwerfallen, zuversichtlich zu sein. Was sagt man den eigenen Kindern oder Enkeln, wenn sie nach ihren eigenen Perspektiven in 20-30 Jahren fragen? Wie kann man Hoffnung vermitteln, ohne sich in billige Ausreden (z.B. »es ist noch immer gutgegangen!«) zu flüchten?
Eine Möglichkeit kann darin bestehen, eigene konkrete Handlungsmöglichkeiten und Beziehungen zu intensivieren statt in Resignation zu verfallen. Oder »lichte« Momente im eigenen Leben mit Hilfe eines »Dankbarkeitstagebuches« festzuhalten, aus dem Motivation für sinnvolles Handeln geschöpft werden kann. Der Wiener Psychiater Viktor Frankl, der mehrere Konzentrationslager überlebte, hat vor allem die Suche nach Sinn als Haupttriebfeder menschlichen Handelns hervorgehoben. Da der Mensch stets die Freiheit habe, seine Haltung und seinen eigenen Weg zu wählen, könne er sich auch selbst ändern. Leben bedeute letztlich, die Verantwortung für die richtigen Antworten auf seine Probleme zu übernehmen und die Aufgaben zu erfüllen, die das Leben jedem Einzelnen ständig stellt.
Man möchte hinzufügen: und dabei weiter auf Gott vertrauen, so wie Martin Luther: »Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen«.
George Fox (1624-1691 in England) gilt als der Gründer der Quäker, unterstützt durch weitere Mitglieder, die seinen Ideen folgten. Nach manch religiöser Krise hatte er eine mystische Offenbarung, nach der Jesus Christus sein Leitstern sein sollte. Er protestierte gegen den herrschenden Puritanismus der anglikanischen »Kirche von England«, der alle abweichenden Bekenntnisse mit Gewalt unterdrückte, und fand bald etliche Gleichgesinnte. Zunächst nannten sie sich »Religiöse Gesellschaft der Freunde« oder kurz »Freunde«, übernahmen dann aber selber für sich den ursprünglich als Spottnamen gedachten Begriff Quaker (englisch: Zitterer). Fox hatte als wegen Gotteslästerung Angeklagter (Gott wohne nicht in Tempeln, sondern in den Herzen der Menschen) einem Richter gesagt, dass das Gericht vor dem Wort Gottes zittern solle, woraufhin dieser ihn dann so nannte. Die puritanische Doktrin von der ‚Gnadenwahl‘, die die von Gott ‚Erwählten‘ von den unwiderruflich ‚Verdammten‘ trennte, stand entschieden im Gegensatz zu der Überzeugung der Quäker, dass ein jeder Mensch von dem göttlichen Licht Christi erleuchtet sei.
Aufgrund ihrer religiösen Auffassung wurden Fox und seine Anhänger geschmäht und verfolgt, sie erhielten Versammlungsverbot und wurden zu Tausenden ins Gefängnis gesteckt. Ihre unkonventionelle Lebensweise erregte Anstoß: sie zogen den Hut nicht vor Höhergestellten, ignorierten kirchliche Feiertage, leisteten keinen Eid und verweigerten den Militärdienst. Ihre emanzipatorische Grundüberzeugung von der Gleichheit aller Menschen ließ die Mächtigen in Staat und Kirche so heftig reagieren.
Erst mit dem Toleration-Act von 1688/89 wurde den Quäkern in England religiöse Freiheit gewährt, wenn auch nicht die volle bürgerliche und politische Gleichberechtigung. Zumindest aber hatten sie die Möglichkeit, ihren Glauben zu leben, die Idee des Quäkertums weiterzutragen und neue Gemeinden zu gründen. Die massive religiöse Intoleranz in Deutschland hinderte sie daran, sich hier zu einer anerkannten Kraft zu entwickeln; zudem trieb sie der drohende Militärdienst zur Flucht, so dass 1830 vom deutschen Quäkertum kaum noch etwas übrig war.
Bei aller unterschiedlichen Entwicklung in den Verbreitungsgebieten (weltweit gibt es ca. 380.000 Mitglieder; 49 % davon leben heute in Afrika, 22 % in Nordamerika, 14 % in der Karibik und Lateinamerika, 9 % in Europa und dem mittleren Osten - in Deutschland 250 -; in Asien 6 %) blieb die Grundaussage der »Freunde« immer unverändert: das »innere Licht« oder die »innere Stimme« macht Gott für jeden Menschen erreichbar - auch ohne Vermittlung durch Pfarrer, geweihte Gotteshäuser oder liturgische Gebetsfolgen.
Entsprechend dieser spirituellen Interpretation von Luthers reformatorischen Gedanken des »allgemeinen Priestertums« gibt es im Quäkertum keine kirchlichen Hierarchien, kein verpflichtendes Glaubensbekenntnis und auch keine Sakramente im Sinne der großen christlichen Kirchen. Das »göttliche Licht« begründet die Gleichheit aller Menschen und ihre Menschenwürde und verwandelt insofern das ganze Leben zu einem Sakrament.
Die Religion der Quäker vermeidet äußere Symbole. Sie erscheint vielmehr als eine Religion der inneren Erfahrung. Zwar leitet sich ihre religiöse Grundhaltung auch weiterhin von biblischen Wahrheiten wie der Bergpredigt ab - doch nur in dem Maß, in dem die Erkenntnisse der Bibel auch mit ihren eigenen Erfahrungen übereinstimmen.
Im Zentrum des religiösen Lebens steht die »Schweigende Andacht« in fast vollkommener Stille. In ihr erkennen die Quäker nicht nur den wahren Sinn ihres Lebens, sondern auch, wie sie den Anforderungen der Gegenwart im Geiste Jesu gerecht werden können. Aus der Stille heraus formulieren sie sogenannte »Anliegen«, die allerdings erst in einer Art basisdemokratischem Konsens aller Gemeinschaftsmitglieder zu Hilfsaktionen entwickelt werden. Dafür ist die Quäkerspeisung der Nachkriegsjahre ein Beispiel. Dieses sicherlich weithin bekannte Projekt war aber nicht das einzige: Die »Freunde« richteten in den 30er und 40er Jahren Erholungsheime für politische Haftentlassene ein, sie schickten Briefe und Päckchen in Konzentrationslager und brachten fast 10000 jüdische Kinder nach England in Sicherheit.
Doch erst mit dem Ende des Krieges machten sie deutlich, was es im Kern ihres Glaubens heißt, an das göttliche Licht in jedem Menschen zu glauben. Denn auch jetzt, wo die ganze Welt gegenüber den besiegten Deutschen nach Rache rief, handelten sie entsprechend ihrem Selbstverständnis, allen Menschen in Notlagen zu helfen, unabhängig von Nationalität und Rasse, von jeweiligen Bekenntnissen und politischen Einstellungen.
Das bedeutete in der Praxis, dass sich Quäkerfreiwillige nicht nur um befreite KZ-Häftlinge von Bergen-Belsen kümmerten, sondern zugleich Flüchtlingsfamilien versorgten und Gemüsespenden von holländischen Bauern für die deutsche Zivilbevölkerung organisierten. Sie besuchten deutsche Kriegsgefangene in ihren Lagern und boten selbst internierten SS-Mitgliedern Hilfe an.
In erster Linie aber reagierten sie auf die Hungersnot in den zerstörten Städten. Und das zunächst gegen die strikten Direktiven der alliierten Besatzungspolitik. Die Quäkerspeisung half, Zehntausende Kinder mit einer warmen Mahlzeit zu versorgen. Ein ehemaliges »Kind der Quäkerspeisung«, heute eine ältere Dame, erinnert sich: »Dies war eine Gabe, die ohne Missionierung, ohne Moralpredigten gereicht wurde.« Die Botschaft liegt in der Tat. Denn im Mittelpunkt steht der Mensch als Mensch, der Mensch in Not. Für diese Nächstenliebe, die keine Unterschiede zwischen Siegern und Besiegten machte, wurde den Quäkern 1947 der Friedensnobelpreis verliehen. Er ehrte den »stillen Beistand der Namenlosen für die Namenlosen«.
Zu uns Templern gibt es ebenfalls Verbindungen, von denen wir profitierten: neben den schon genannten Schülerspeisungen nach beiden Weltkriegen in Deutschland kam den Templern noch weitere Hilfe durch die Quäker zu: diese umfasste nicht nur Kleider- und Büchsenmilchspenden für die aus Helouan (Ägypten) in das kalte Deutschland deportierten Templer, sondern - zusammen mit anderen - die Fürsprache bei der britischen Regierung für die Rückkehr in ihre zurückgelassenen Kolonien und zu ihren Besitztümern. Quäker kümmerten sich persönlich um die in Bad Mergentheim Untergebrachten. Außerdem hatten besonders die Quäker und die Unitarier »immer wieder an das Gewissen der Verantwortlichen appelliert, der deutschen Minderheit in Palästina Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, sie aus der Verbannung zu befreien und nach Hause zurückkehren zu lassen.« schreibt Paul Sauer in »Uns rief das Heilige Land«, S. 167. Die britische Regierung sorgte durch ihr jahrelanges Zögern im Ausland für Unmut und eine wachsende Protestbewegung gegen die Behandlung der Palästinadeutschen, so dass sie schließlich, zwei Jahre nach Kriegsende, Anfang Januar 1921, wieder in ihre Kolonien zurückkehren konnten.
Viele Templer in Deutschland und Australien kennen den israelischen Architekten Danny Goldman, der über die Architektur der Templersiedlungen in Palästina promoviert hat. Vor kurzem hat er in der Zeitschrift »Quest« einen Aufsatz veröffentlicht, der sich mit der Templersiedlung Wilhelma und der jüdischen Nachfolgesiedlung Bnei Atarot (»Söhne von Atarot«) befasst. So schmerzlich der Verlust der alten Heimat für viele Templer (nicht nur aus Wilhelma) gewesen sein mag, so ist es - zumindest aus meiner Sicht - doch tröstlich hier nachzulesen, wie Wilhelma zu einer neuen Heimat für viele jüdische Flüchtlinge wurde, die gerade ihre eigene Heimat verloren hatten.
Danny Goldman schildert zunächst eine zufällige Begegnung mit einem älteren Bewohner von Bnei Atarot im Jahre 2001, der ihm ausführlich erzählte, wie aus der Templersiedlung Wilhelma das jüdische Moshav Bnei Atarot wurde.
Da unseren Lesern die Geschichte Wilhelmas bis 1948 geläufig ist, werden hier nur einige Eckpunkte skizziert: Nach dem Besuch des deutschen Kaisers Wilhelm II. im Heiligen Land (1898) verbesserten sich die Möglichkeiten des Landerwerbs für weitere Templersiedlungen, so auch östlich von Jaffa, wo 1902 die neue Siedlung Wilhelma-Hamidiya - zu Ehren des deutschen Kaisers (praktischerweise namensgleich mit dem württembergischen König) und des Sultans Abdul Hamid II. - gegründet wurde. Im Ersten Weltkrieg lag die Siedlung in der Hauptkampfzone zwischen den britischen Truppen und denen des Osmanischen Reiches, das vom deutschen Kaiserreich unterstützt wurde. Im November 1917 eroberten die Briten Wilhelma. Die deutschen Bewohner wurden nach Ägypten deportiert; erst einige Jahre später durften sie zurückkehren.
Danny Goldman hebt hervor, dass die Templer die ersten Einwanderer waren, die erfolgreich Siedlungen im Heiligen Land gegründet haben (ab 1868), etwa zehn Jahre vor dem Beginn der jüdischen Siedlungstätigkeit; die erste jüdische Siedlung Petach Tikwa (1878) lag ganz in der Nähe von Wilhelma. Die Pionierleistungen der Templer hätten die jüdischen Siedler sehr inspiriert. So habe ein stark beeindruckter jüdischer Journalist nach einem Besuch von Sarona 1883 die deutsche Kolonie als nachahmenswertes Vorbild empfohlen. Er und andere Aktivisten der Organisation Shivat Zion (Rückkehr nach Zion) hätten sich sogar zeitweise in Templerkolonien eingemietet, um die erfolgreiche Arbeit der Deutschen aus der Nähe zu beobachten. Die Templer ihrerseits begrüßten zunächst die jüdische Einwanderung und kooperierten vielfach mit jüdischen Siedlern. Die jüdischen Einwanderer wiederum griffen gerne auf deutsche Bauunternehmer und Architekten zurück. So wurde etwa der Templer Theodor Sandel mit der Planung für die Siedlung Petach Tikwa beauftragt. Bereits zuvor war er mit der Planung der ersten jüdischen Landwirtschaftsschule Mikweh Israel (bei Jaffa) betraut worden; später plante Sandel auch die dortige Weinkellerei (gebaut 1887). Die dort gewonnenen Erfahrungen konnte er später beim Bau der Weinkellerei von Sarona (1893) nutzbringend anwenden. In Jerusalem, wohin Sandel 1880 umgezogen war, plante und realisierte er zudem etliche Bauvorhaben auch für jüdische Auftraggeber, darunter das heute noch existierende Sha’arei Zedek Hospital.
Die beiden Einwanderergruppen, die Templer und die jüdischen Siedler, sahen sich nach Einschätzung von Danny Goldman in jener Anfangszeit als »Schicksalsgenossen«: Beide wurden von den Behörden des Osmanischen Reichs, die das Heilige Land bis 1918 regierten, nach Kräften schikaniert. Nicht nur beim Landerwerb wurden ihnen Steine in den Weg gelegt, auch die hohe Steuerlast und die mangelnde Rechtssicherheit waren Hindernisse. Außerdem litten Templer wie Juden unter den Feindseligkeiten der einheimischen arabischen Bevölkerung; so kam es immer wieder zu massiven Erntediebstählen (nach Einschätzung von Alex Carmel bis zu einem Drittel der Ernte). Die Templer konnten durch die jüdische Einwanderung zwar die Absatzmärkte für ihre Produkte und Dienstleistungen ausweiten; andererseits verschärfte sich aber auch die Konkurrenz.
Ab 1890 hätten die Deutschen - so Goldman - realisiert, dass die jüdischen Siedler eine führende Rolle bei der Entwicklung des Heiligen Landes einnehmen würden. Auf Initiative von Theodor Herzl wurde 1897 die zionistische Bewegung gegründet, die Palästina zur Heimstatt für alle Juden machen wollte. Mitte der 1890er Jahre entstand der Jüdische Nationalfonds (JNF), der umgehend mit dem Erwerb von Grundstücken für neue jüdische Siedlungen begann. Außerdem wurde eine neue zionistische Bank geschaffen. Durch diese Instrumente wurde die jüdische Siedlungstätigkeit gebündelt und beschleunigt. Die Templer konnten da nicht mehr Schritt halten. Ende der 1890er Jahre lebten in Palästina bereits rund 50.000 Juden und etwa 1.500 Deutsche.
Gleichwohl scheint diese Entwicklung nicht nur negativ gesehen worden zu sein. In Anbetracht der vielen jüdischen Einwanderer aus dem deutschsprachigen Raum wurde teilweise sogar eine stärkere Unterstützung der jüdischen Einwanderung durch das Deutsche Reich gefordert, um die deutschen Interessen stärker zur Geltung zu bringen, falls das Osmanische Reich auseinanderbrechen sollte. Ähnlich argumentierte ein deutscher Zionist in einem Warte-Beitrag 1913; deutsche und jüdische Siedler hätten in Palästina gleichgerichtete Interessen.
In den 1920er Jahren entwickelten sich die Beziehungen zwischen den jüdischen und den deutschen Siedlern überwiegend positiv. Zwar habe es in den ersten Jahren nach der Rückkehr aus der Internierung in Ägypten auch kritische Stimmen zum Zionismus gegeben, jedoch verwahrten sich die Verantwortlichen in der Warte wiederholt gegen den Vorwurf, die Templer seien gegenüber der zionistischen Bewegung feindlich eingestellt. Goldman zitiert aus dem Jahresbericht 1925 des Gemeindevorstehers Georg Ludwig Wagner (Jaffa): »...es ist unser ernstliches Bestreben, mit den Juden, soweit es zwei verschiedenen Konfessionen überhaupt möglich ist, im besten Einvernehmen zu leben und zu arbeiten. Haben wir im Grunde doch das gleiche Ziel, nämlich eine fortschreitende Entwicklung des Landes, als Aufgabe. (...) Da beide Teile, die große jüdische Organisation und die kleine Tempelgesellschaft, gleiche Ziele und Aufgaben haben, so ist kein Anlass zu gegenseitiger Bekämpfung. ...« (s. Warte des Tempels, 1926, S. 22).
Die Lage habe sich erst in den 1930er Jahren mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland entscheidend verändert. Viele deutsche Siedler in Palästina seien damals der NSDAP beigetreten und hätten deren rassistische Politik unterstützt. In Deutschland rief die Regierung bereits im April 1933 dazu auf, jüdische Geschäfte zu boykottieren. Die Templer befürchteten, dass die Juden in Palästina nun deutsche Waren ebenso boykottieren würden. Außerdem lehnte die deutsche Regierung den Verkauf von deutschem Grund und Boden an Juden in Palästina ebenso ab wie den Tausch mit jüdischem Besitz in Deutschland. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach und sich erste Informationen über die Vernichtung des europäischen Judentums verbreiteten, wurden die letzten Verbindungen zwischen den deutschen und den jüdischen Siedlern gekappt. Nach Kriegsende, im März 1946, fiel Gotthilf Wagner, der Bürgermeister von Sarona, der sich gegen einen Verkauf von Sarona gewandt hatte, einem Mordanschlag der Palmach (Elitetruppe der jüdischen Untergrundarmee Haganah) in der Nähe von Wilhelma zum Opfer. Danny Goldman berichtet über ein Interview mit dem an der Tat beteiligten Palmach-Offizier Rafi Eitan im Jahr 2013; danach sei die Anweisung zur Ermordung Wagners und weiterer Templer direkt von Ben Gurion gekommen. Im November desselben Jahres wurden zwei weitere Templer in der Nähe von Waldheim ermordet. Schließlich kam es am 17. April 1948, kurz vor dem Auslaufen des britischen Mandats, zu einem Überfall von Haganah-Einheiten auf die Kolonie Waldheim, wobei zwei deutsche Zivilisten getötet und weitere verletzt wurden. Das war für die britische Mandatsverwaltung das endgültige Signal, die in Palästina verbliebenen Internierten in Sicherheit zu bringen; binnen weniger Tage wurden sie nach Zypern deportiert. Auch die bisher in Wilhelma internierten Deutschen wurden unter dem Schutz der britischen Marine dorthin transportiert. Die Templerkolonien wurden zu verwaisten »Geister-Siedlungen«.
Fortsetzung in der nächsten Ausgabe.
Am 24. September 2024 wurde im Rahmen des traditionellen Jahresempfangs des Landkreises Tübingen eine neue Partnerschaft besiegelt. Der Landkreis Tübingen, vertreten durch Landrat Joachim Walter, und der Kreis Hof HaCarmel in Israel, vertreten durch Asif Izak, den Vorsitzenden der Kreisverwaltung, gingen diese Partnerschaft ein, um vor allem jungen Menschen die Möglichkeit zu Begegnung und Austausch zu geben. Schul- und Bildungspartnerschaften sollen entstehen, die erinnerungskulturelle Arbeit soll gestärkt werden, außerdem sind Projekte im kulturellen und im sportlichen Bereich geplant.
Der Kreis Hof HaCarmel zählt zum Distrikt Haifa - da, wo zu Templerzeiten die neue Struve‘sche Seifenfabrik gebaut worden war.
Es gibt bereits einige Kooperationen zwischen Tübingen und Israel: die Universität mit der Hebrew University in Jerusalem, der Ben-Gurion-Universität in Be’er Sheva und der Universität Haifa. Ein weiterer wichtiger Kooperationspartner ist das Weizmann-Institut für Wissenschaften in Rehovot, und das Karl-von-Frisch-Gymnasium in Dußlingen unterhält seit dem Schuljahr 2007/08 eine Schulpartnerschaft mit der Hof HaCarmel High School.
Am 16. November 2024 traf eine der -zig Raketen, die von der Hisbollah auf Israel abgeschossen wurden, auch eine Synagoge in Haifa - in unmittelbarer Nachbarschaft des Kellerhauses. Die Synagoge, in der eine Stunde zuvor noch Menschen gebetet hatten, wurde völlig zerstört und die umliegenden Häuser erheblich beschädigt. So auch das Kellerhaus, bei dem durch die Druckwelle das Dach teilweise abgedeckt wurde und etliche Fensterscheiben zersplitterten. Durch den umgehenden Einsatz von Prof. Yossi Ben Artzi und der akademischen Leiterin des Instituts, Dr. Lilach Barak, wurden die Dokumente, die hier untergebracht waren, umgehend in die Universität Haifa ausgelagert, bis das Gebäude wieder genutzt werden kann. Nun ist der Geldbedarf für die Sanierung noch höher! Immerhin dürfen wir neuerdings hoffen, dass die kriegerischen Auseinandersetzungen mit der Hisbollah ein Ende haben!