Wie schon im letzten Jahr bildete das Sommerfest am Samstag, 19. Juli, den fröhlichen Ausklang vor der Ferienpause. Und wieder war der Auftakt ein festliches Konzert, diesmal gestaltet vom Erwachsenen-Blockflöten-Ensemble der Musikschule Filderstadt. Karin Klingbeil spielt dort seit Jahren mit, und weitere Mitglieder des Ensembles haben schon öfter bei der musikalischen Ausgestaltung unserer Feiern mitgeholfen. Diesmal haben sie, unter der Leitung von Georg Corall, ein ganzes Konzert für uns auf die Beine gestellt - und das, obwohl einige Mit-Bläser urlaubsbedingt fehlten.
Wir Zuhörer vermissten nichts. Das Konzert war ein uneingeschränkter Genuss. Und interessant war es auch. Wahrscheinlich hatten die meisten von uns keine Vorstellung davon, wie viele verschiedene Arten von Blockflöten es gibt, wie unterschiedlich sie im Klang sind und wie farbig man infolgedessen damit musizieren kann. Der Clou war die Subbassflöte: größer als Karin, die sie blies, und mit einem satten, tiefen Klang. Auch das Cembalo war ein Star: schon durch seine Größe - ich habe noch nie bewusst ein so großes gesehen - (wie haben die das bloß transportiert?), und vor allem durch seinen schönen, vollen Klang. Obendrein machte es sich durch seine elegante Form und sein leuchtendes Blau-Orange auf unserer weißen Bühne ausgesprochen dekorativ.
Auch das Programm war interessant und abwechslungsreich: von bekannten Barock-Komponisten - mir gefiel besonders Buxtehude, der in manchen Passagen erstaunlich modern klang - über unbekannte, zu denen Herr Corall kurze Einführungen gab, bis hin zur furiosen »Fiesta Latina« von Gerald Schwertberger, bei der man am liebsten mitgetanzt hätte.
Herrn Corall und dem ganzen Ensemble einen ganz herzlichen Dank!
Auf die geistigen Genüsse folgten die leiblichen: Essen, Trinken und Schwätzen - letzteres gehört wohl nicht zum Leiblichen, aber mir ist kein passendes Wort eingefallen. Das kulinarische Angebot war wieder einmal hervorragend, und ebenfalls interessant: was steckt alles in diesem neuen, köstlichen Salat? Dazu liebevoll gegrilltes Fleisch, Würstchen und Gemüse und sonstige Beilagen. Und wenn man sich, verführt von Gier, durch den größeren Teil der Verlockungen (durch alles ging nicht) durchgefressen hatte, stellte man fest, dass es noch jede Menge phantasievoller Desserts gab. Allen edlen Spendern, Vorbereitern und Grillern herzlichen Dank!
Über die Qualität der vielen Gespräche in Groß- und Kleingruppen kann ich natürlich nichts sagen, aber auf jeden Fall schien der ganze Haufen sehr vergnügt zu sein, und das war schließlich der Zweck der Übung.
Das Wetter hat es gut mit uns gemeint, es war nicht zu heiß und nicht zu kalt, man konnte drinnen und draußen sitzen, solange es die Tageszeit erlaubte, sogar noch mit Sonne.
Zu vorgerückter Stunde zeigte Karin noch Bilder von der letzten Friedhofsreise im April: sprechende Momentaufnahmen vom handelnden Personal, z.B. zusammengesunken in Erschöpfung oder in akrobatischer Verrenkung beim Nachmalen von Grabinschriften; von unserem unermüdlichen Haifaner Friedhofswärter Adnan samt Großfamilie und dem Dinner mit Tischtuch und Gedeck, das er dem Team auf dem Friedhof servierte (nachdem sie seine täglichen Einladungen in sein Haus mit der Begründung, sie müssten arbeiten, abgelehnt hatten); und schließlich wunderschöne Aufnahmen von Landschaften und Ruinen auf der anschließenden Kultur- und Erlebnisreise nach Jordanien (da die Teilnehmer ihre Reise selbst bezahlen, sind sie voll legitimiert, sich auch einmal eine Woche Urlaub zu geben): Jerash, Wüstenschlösser, Petra und kleinere, unbekannte Ausgrabungen. Manche unter uns hatten die Bilder schon beim Wochenendseminar gesehen, aber ich denke, es ging ihnen wie mir: ich habe sie mit Wonne noch einmal angeschaut.
Über das Ende der Veranstaltung kann ich leider nichts mehr berichten. Als sich von draußen Donnergrollen, Blitze und erste Regentropfen bemerkbar machten, beschloss ich, dass ich, per Fahrrad, wohl besser heimfahren würde, ehe das Gewitter losbrach. Eines allerdings weiß ich aus Erfahrung auch so: dass nach dem Ende des Vergnügens etliche noch lange beschäftigt waren, um aufzuräumen, zu spülen und alles - von den Möbeln bis zum Besteck - wieder in Ordnung zu bringen. Und mit Sicherheit waren dabei auch gerade diejenigen, die vorher schon viele Stunden damit beschäftigt waren, alles zu planen und so schön herzurichten. Auch ihnen - besser: vor allem ihnen - herzlichen Dank! Es war wieder einmal ein rundum gelungenes Fest.