Mit noch ganz taufrischen Eindrücken restlos erfüllt, möchte ich einen kurzen Rückblick auf unsere diesjährige Friedhofsreise geben. Unsere Gruppe bestand aus sechs Teilnehmern: Jörg Struve, Dieter und Ingrid Lange, Burgl Buhmann, Jörg und Karin Klingbeil.
Vordringlichster Zweck dieser Reise war, wie bei jeder Friedhofsreise, nach den Friedhöfen in Haifa und Jerusalem zu sehen. Dabei wissen wir, dass der Haifaner Friedhofsgärtner Adnan Melshy bei seiner Pflege keinerlei Wünsche offen lässt: der ganze Friedhof ist sauber und gepflegt, vor jedem Grabstein blüht etwas, um die Gedenkplatte auf der Sammelgrabstätte hat er eine ganze Blumenrabatte angelegt. In Jerusalem sah das ein wenig anders aus - hier wollten wir einen neuen Gärtner ausfindig machen. Da hier in Jerusalem unter Umständen noch weiterer Handlungsbedarf bestand - wir wussten von einem Neubau auf dem Nachbargrundstück - wollten wir auch diesbezüglich nach dem Rechten sehen. So planten wir Aufenthalte in Jerusalem am Anfang, in der Mitte und am Ende unserer Reise ein.
Aber wir ließen uns auch Raum für Besichtigungen, und als »Bonbon« der diesjährigen Reise hatten wir eine dritte Woche angehängt, in der wir, nach getaner Arbeit, Jordanien erkunden wollten.
So stürzten wir uns ins Geschäft, säuberten Grabsteine, zogen Grab-Inschriften nach, führten Gespräche mit neuen Gärtner-Kandidaten und mit den vielen Besuchern, die besonders in Jerusalem auf den Friedhof strömen, kaum dass die Türe offen steht.
Das gestiegene Interesse nach der häufigen Berichterstattung über die Templer und die Sanierung ihrer Häuser in israelischen Medien war deutlich zu spüren - und die Tatsache, dass wir diese Friedhöfe pflegen, nötigt Israelis schon immer Respekt ab.
Für eine Woche gönnten wir uns die Bequemlichkeit eines Kleinbusses, den Jörg Struve vorher übers Internet gebucht hatte. Damit kamen wir schnell und komfortabel von Jerusalem über Beit Guvrin mit den Glockenhöhlen und Jaffa nach Haifa, dann nach Tabgha am See Genezareth. In Jaffa bekamen wir gezeigt, wie das ehemalige Wieland-Gelände zusammen mit der Bahnhofs-Station »Jaffa« saniert werden soll - der alte Bahnhof strahlte bereits in neuer Pracht. Wir konnten Gamla und Hamat Gader mit seinen heißen Quellen besuchen, außerdem Meggido und Kursi, beides umfangreiche Ausgrabungsstätten.
Den Höhepunkt stellte jedoch Jordanien dar, das drei von uns noch nie besucht hatten. Angefangen mit Amman besichtigten wir Jerasch, Umm Qais, das alte Gadera, die Wüstenschlösser, das Tote Meer mal von der anderen als der gewohnten Seite, Madaba, Berg Nebo, Hammat Ma'in mit heißem Wasserfall, die Kreuzfahrerfestung Kerak und die Nabatäerstadt Petra, dem absoluten Höhepunkt für uns alle.
So lernten wir ein äußerst sehenswertes Land mit liebenswürdigen Bewohnern kennen. Im Wadi Ramm machten wir noch eine Jeep-Wüstentour mit, stiegen auf das »normale« Wüstenreisemittel, das Kamel, um und übernachteten im Beduinencamp. Über Aqaba reisten wir erneut in Israel ein und genossen einen Tag in Eilat beim Schnorcheln im Roten Meer, bevor es dann über Jerusalem wieder nach Hause ging. Wen wundert es, dass wir alle eine geraume Zeit brauchten, um hier wieder so richtig anzukommen! Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit, über diese Reise einmal in Bildern zu berichten.