Die Warte des Tempels
Monatsschrift für offenes Christentum

Ausgabe 174/7+8 - Juli/August 2018

 

 

Vor 150 Jahren - der Aufbruch ins Heilige Land - Jörg Klingbeil

Leser äußern sich zum Thema »Gott neu denken«

Von den Arbeitern im Weinberg - Brigitte Hoffmann

Respekt - Gemeinschaft - Vertrauen - Harald Ruff

Fausto und Lelio Sozzini - Jörg Klingbeil

Neue Formulierung im Vaterunser - Karin Klingbeil

Akrostichon - Peter Lange

»Lichtblicke« - Susanne Mathes

Vor 150 Jahren - der Aufbruch ins Heilige Land

In diesem Jubiläumsjahr wollen wir in loser Reihenfolge an den Aufbruch der führenden Köpfe der Tempelgesellschaft in das Heilige Land vor 150 Jahren erinnern. In der letzten Ausgabe hatten wir den letzten Besuch Christoph Hoffmanns in Korntal geschildert. Nun geht es um die Abreise von Christoph Hoffmann und Georg David Hardegg mit ihren Familien ins Heilige Land im Sommer 1868. Soweit im folgenden Beitrag Texte aus der »Süddeutschen Warte« zitiert werden, wurden sie an die aktuellen Regeln der Rechtschreibung angepasst; der aus heutiger Sicht altertümlich wirkende Stil wurde hingegen belassen. Die häufige Bezugnahme auf die biblischen Weissagungen macht den weiten Weg deutlich, den die Tempelgesellschaft von ihren pietistischen Anfängen bis zu einem undogmatischen, liberalen Christentum der Gegen­wart zurückgelegt hat. Auch der hier noch erkennbare Eifer, Andersgläubige missionieren zu wollen, wich wenig später einer nüchternen Betrachtung der eigenen Möglichkeiten.

Am 25. März 1868 fand auf dem Kirschenhardthof eine Ausschuss- und Ältestenversammlung statt, bei der es zur endgültigen Weichenstellung für eine Auswanderung der Templer nach Jerusalem kam. Insbesondere Georg David Hardegg drängte darauf, nun endlich Nägel mit Köpfen zu machen. Der Bericht über diese Veranstaltung in der »Süddeutschen Warte« Nr. 15/1868 lässt Spannungen zwischen den Befürwortern einer raschen Auswanderung und den Skeptikern durchaus erahnen: »Nachdem seit etwa 14 Jahren der Tempel in Jerusalem nach Offenb. 11 an verschiedenen Orten gepredigt worden war, und sich in Württemberg die Gesellschaft des deutschen Tempels unter diesem Panier gesammelt und organisiert hatte, so war endlich für diese Gesellschaft die Zeit gekommen, wo sie sich entscheiden musste, die Ausführung dieses Werks als Gesamtheit in Angriff zu nehmen oder aber zu erklären, dass dieses richtige und notwendige Unternehmen ihre äußeren und geistigen Kräfte übersteige und dass sie die Ausführung desselben für die gegenwärtige Zeit anstehen lassen müsse. Die Stimmung im Tempel war einmütig die, in einem Werk, von welchem die richtige Verwendung aller Kräfte des Menschen abhängt, keinen Augenblick stillzustehen, sondern das Werk im heiligen Land selbst in Angriff zu nehmen. Über den Geldpunkt war die Versammlung bald im Reinen, da hinlängliche Mittel angeboten waren, um einen zweckmäßigen Anfang zu machen. Mehr Überlegungen erforderte ein wichtigerer Punkt, nämlich die geistigen Mittel. Da jedoch ein Wachstum zu höheren Geisteskräften nicht durch Untätigkeit, sondern nur unter der Bedingung zu erreichen steht, dass man die vorhandenen Kräfte gebraucht, so entschloss sich die Versammlung, mit den vorhandenen Kräften diesen Anfang zu machen.« So kam es zu folgendem »einmütigen und feierlichen« Beschluss: »Es soll zu Nazareth in Galiläa für den Anfang ein Tempelposten errichtet werden, und zwar zunächst der bisherige Bischof des deut­schen Tempels, Christoph Hoffmann, als Ältester dort aufgestellt werden. Auf das allgemeine, dringende Verlangen der Versammlung entschloss sich der Vorstand des Ausschusses des Tempels, G.D. Hardegg, ebenfalls in das heilige Land zu ziehen. Der Sinn und Zweck dieser Beschlüsse ist, dass die beiden ein Werk zu beginnen haben, das sie nötigt mit Beförderung weitere geistige Kräfte in das Land zu ziehen, in dem Verhältnis, wie das Werk deren Verwendung gestattet oder erheischt. Der ungefähre Zeitpunkt der Abreise beider dürfte in den Monat August fallen.«

Gegen die Auswanderungspläne regten sich weiter Bedenken, auch von offizieller Seite. So wurde in der Ausgabe Nr. 23 der »Süddeutschen Warte« vom 4. Juni 1868 eine Antwort des »Norddeutschen Bundesconsulats« in Beirut vom 18. April 1868 an G.D. Hardegg auf eine Anfrage vom September 1867 veröffentlicht, in der auf etliche Fallstricke bezüglich der Koloniepläne hingewiesen wurde. Insbesondere wurde davon abgeraten - was Hardegg in seinem Entwurf für eine Vereinbarung mit der Hohen Pforte offenbar beabsichtigt hatte - , die Kolonisten türkischem Gesetz und den Landesbehörden zu unterwerfen und damit den besonderen konsularischen Schutz als Angehörige deutscher Staaten aufzugeben. Aufgrund dieser Hinweise wurden Hoffmann und Hardegg in einer weiteren Versammlung am 24. Juni 1868 beauftragt, vor einer Übersiedlung nach Palästina Verhandlungen mit Regierungsstellen des osmanischen Reiches in Konstantinopel über die angesprochenen Fragen zu führen. Parallel dazu ging die Redaktionsleitung der »Süddeutschen Warte« wegen der bevorstehen­den Abreise von Christoph Hoffmann mit Wirkung vom 1. Juli 1868 auf Christoph Paulus über.

Am 26. Juli 1868 fand dann auf dem Kirschenhardthof eine Abschiedsversammlung unter freiem Himmel statt, die in der »Süddeutschen Warte« als eine »Grenzscheide in der Geschichte des Tempels« bezeichnet wurde. Im Unterschied zu früher seien nicht nur Neugierige aus den umliegenden Orten, sondern ca. 1200-1500 Mitglieder aus allen Teilen des Landes gekommen. Im Anschluss an ein Gebet von Christoph Paulus erläuterten G.D. Hardegg und Christoph Hoffmann die Zielsetzung des deutschen Tempels und die Notwen­digkeit der Kolonisation des Heiligen Landes. Zum Schluss ergriff Christoph Paulus noch einmal das Wort; seine Ausführungen machen deutlich, dass die Stimmung keineswegs von blinder Euphorie, sondern durchaus von Realitätssinn geprägt war: »Die Zahl der Mitglieder des Tempels, welche sich zur Errichtung des Tempels in Jerusalem verbunden haben, steht in keinem Verhältnis zu der Größe und der Schwierigkeit dieser Aufgabe. Allein dies ist kein Grund zur Mutlosigkeit, denn es ist von jeher das Wohlgefallen Gottes gewesen, große Dinge mit einer kleinen Zahl auszuführen... Allein auch dieser Mangel kann uns nicht zurückhalten, unsere Hände dem großen Unternehmen zu leihen. Es ist nur notwendig, dass wir alle diesen Mangel erkennen und tief fühlen, und dass wir uns keinen Täuschungen über die Schwierig­keiten hingeben, sondern dieselben scharf ins Auge fassen. Wenn wir das tun, so werden wir den Geist der Buße unter uns erwecken, welcher über die untergeordneten Bedenken und über die eigenen Meinungen, über die Spaltungen und Zerwürfnisse hinweg hebt und die Einigkeit des Geistes aufrecht erhält, welche stark macht. ...« Nachdem anschließend G.D. Hardegg und Christoph Hoffmann noch zu der Versammlung gesprochen hatten, beschloss der Letztere die Zusammenkunft mit einem Gebet, »um für den persönlichen Abschied der auswärtigen Mitglieder Raum zu lassen«, von denen die meisten »gerührt und gestärkt« noch am gleichen Tag wieder in ihre Heimat zurückgekehrt seien.

In der »Süddeutschen Warte« Nr. 34 vom 20. August 1868 wird schließlich berichtet, dass »die Abreise der Vorsteher des Tempels mit ihren Familien am 6. August wirklich stattge­fun­den« habe. Dort ist zu lesen: »Zahlreich begleitet von Bewohnern des Kirschenhardthofs trafen sie um 10 Uhr morgens auf dem Bahnhof der Eisenbahnstation Waiblingen ein, wo noch viele auswärtige Mitglieder des Tempels vom Remstal, von Stuttgart und von den näheren Teilen des Neckartales sich eingefunden hatten. Ein Missionar der Adventistenkirche Amerikas ... gab in einer Ansprache an die versammelten Gäste den Gefühlen des Abschieds einen allgemeinen Ausdruck. Er wies auf die Wichtigkeit des Unternehmens hin, welches mit dieser Reise beginne und mitten in der Zeit des Abfalls dem Herrn ein Volk zuzubereiten und im heiligen Lande zu sammeln beabsichtige; er machte auf die Schwierigkeiten aufmerksam, welche einem solchen Werke entgegenstehen, das darauf berechnet sei, die Erde der Herrschaft des Teufels zu entreißen; er schilderte die Gefahren ... und er ermahnte schließlich zur Fürbitte für die scheidenden Brüder und für das Werk, welches ihren Händen anbefohlen ist...« Und weiter fährt der Bericht, vermutlich aus der Feder Christoph Paulus’, fort: »Nachdem hierauf die zweite Nachmittagsstunde vorüber war, mahnte die Annäherung des Zuges zum letzten Händedruck und bald darauf wurden die geliebten Scheidenden mit der Gewalt des Dampfes dem Kreise der Freunde entrissen. ... So sind also diese zwei Männer dem Völkerkreise entnommen, in dessen Mitte sie unter großem Widerspruch 15 Jahre lang gewirkt haben - sie sind abgereist, um nicht wiederzukehren, sie wollen im Morgenlande sterben. Man hat der Kolonisation von Palästina, welche sie im Sinne der Weissagung gepredigt haben, den baldigen Untergang, und allen, welche sich derselben anschließen, den sicheren Tod geweissagt. Diesem verheißenen Tod gehen sie nun selbst zuerst entgegen; sie schicken nicht die Herde in die Gefahr, um selbst gesichert zuzuschauen, sondern, wie der gute Hirte, welcher den Wolf kommen sieht, gehen sie voraus. ... Übrigens ist ihr Werk nicht allein für die Völker des Morgenlandes berechnet, sondern auch für die entartete Christenheit des Abendlandes; sie stehen nicht im Dienste einer der anerkannten Konfessionen oder Sekten, sondern sie haben die Absicht, für die ganze Erde eine neue Konfession aufzurichten, nicht eine Konfession der Lehre oder der Zeremonien, sondern eine Konfession der Tat ... So lange sie in der Lage waren, die neue Konfession zu predigen, ohne mit tatsächlichen Schritten vorgehen zu können, so erschienen sie als Ruhestörer, als Kirchenfeinde, ... jetzt haben sie plötzlich den Schauplatz der christlichen Konfessionen des Abendlandes verlassen und werden, mit Gottes Hilfe, bald in der Mitte der muselmanischen Bevölkerung des Morgenlandes stehen, dort werden sie ihre Kräfte einem Missionswerk widmen, das allen Konfessionen und Sekten der zerspaltenen und mit dem Untergang ringenden Christenheit nur erwünscht sein kann; mit Daransetzung ihres Lebens arbeiten sie an einem Werke, das die Sympathie aller ehrlichen Christen haben muss. Sie sind, wie mir scheint, an demselben Wendepunkt ihrer Tätigkeit angekommen, welcher in der Geschichte aller reformatorisch wirkenden Männer sich wiederfindet. ... So wünschen wir ihnen Glück, den scheidenden Brüdern; der Herr, welchem sie dienen, wird die Zeit bestimmen, wo die Saat aufgehen soll, welche sie ausgestreut haben.«

Über den Verlauf der Reise und den Wechsel des ersten »Tempelpostens« (Haifa statt Nazareth) werden wir weiter berichten.

Jörg Klingbeil

Leser äußern sich zum Thema »Gott neu denken«

Aus dem Nichts geschaffen?

Alte Gottesbilder tragen nicht mehr. Doch das ist kein Grund, die Frage nach Gott ganz aufzugeben. Dies ist für Michael Schrom in Publik-Forum Nr. 1/2018 (siehe Juni-Ausgabe der »Warte«) der Ansatz, sich mit der in der Gegenwart anzutreffenden Veränderung unserer Gottesbilder zu befassen, besonders mit den Problemen biblischer Gottesverständnisse, die kritisch zu hinterfragen sind, wie etwa die Aussage, dass Gott die Welt »aus dem Nichts geschaffen« habe. Naturwissenschaftliche Erkenntnisse der Neuzeit fordern von uns eine Entscheidung darüber, ob unser Gottesglaube neben diesen Erkenntnissen noch Tragfähigkeit besitzt.

Wir geben nachstehend einige beachtenswerte Leserstimmen zu dieser Frage aus der Zeitschrift »Publik-Forum« Nr. 3/2018 wieder.

Peter Lange

Ohne den nichts ist

Entscheidend ist, welche Vorstellungen der »Schöpfung aus dem Nichts« zugrunde liegen. Für mich bedeutet »aus dem Nichts geschaffen sein«, dass etwas in allem, worin es sich vom Nichts unterscheidet, also in seiner gesamten Wirklichkeit, geschaffen ist. Geschaffensein ist dann keine Aussage über die Entstehung der Welt, sondern über die Welt in jedem Augenblick ihrer Existenz. Anstelle von »aus dem Nichts« kann man auch sagen: »total«, »in jeder Hinsicht, in der etwas ist«. Die einzige Weise, sinnvoll von Gott sprechen zu können, besteht in der Aussage, dass weder wir noch irgendeine andere Wirklichkeit des Universums ohne ihn wären. Man begreift von Gott immer nur das von ihm Verschiedene, das auf ihn verweist. Geschaffensein ist aufgehen in einem »restlosen Bezogensein auf … / in restloser Ver­schie­denheit von …« Gott ist größer als alles, was wir denken können. Gott ist »ohne den nichts ist«. Das nennt man »natürliche Gotteserkenntnis«. Im Glauben geht es dagegen um die Gemeinschaft mit Gott.

Peter Knauer, Brüssel

Was Max Planck dachte

Max Planck hat einmal gesagt: »Es gibt keine Materie an sich. Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Alls zusammenhält. (…) Die Materie bestünde ohne den Geist überhaupt nicht - sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre! (…) so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu benennen, wie ihn alle Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: Gott!...

 

Dieser Artikel ist für die Internetausgabe der »Warte« leider nicht freigegeben. Lesen Sie den vollständigen Artikel in der gedruckten Ausgabe der »Warte« oder in »Publik-Forum«, kri­tisch - christlich - unabhängig, Oberursel, Ausgabe 3/2018, Seite 36.

BIBELWORTE - KURZ BETRACHTET

Von den Arbeitern im Weinberg

(Matthäus 20, 1-6)

Der Text ist ein Reich-Gottes-Gleichnis wie so viele andere, sehr anschaulich erzählt und ganz nah an der Realität der Zuhörer, zumeist Bauern. Das Gottesreich wird hier verkörpert durch einen Weingutbesitzer, der Arbeiter für die Weinlese sucht. Also geht er bei Tagesanbruch in die Stadt, wo die Arbeitswilligen schon warten, bietet jedem den üblichen Tageslohn von einem Silbergroschen, zahlbar am Abend. Genau dasselbe tut der Herr noch dreimal: zur 6., 9. und 11. Stunde. Abends, für alle sichtbar, die Auszahlung: alle bekommen ihren Silbergroschen, die zuletzt Gekommenen zuerst, die zuerst Gekommenen zuletzt. Als das klar wird, empören sich diese über die Ungerechtigkeit.

Die Antwort des Herrn: 1. Jeder hat genau das bekommen, was mit ihm abgemacht war. 2. Es geht um mein Geld, und ich kann damit machen, was ich will. 3. Es werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten. 4. Zürnt ihr mir, weil ich gütig bin?

Er hat in allen Punkten recht. Trotzdem würden heute alle Gewerkschaften gegen eine solche Lohnrechnung Sturm laufen; und wir würden ihnen gefühlsmäßig recht geben: natürlich ist das ungerecht. Aber auch "echte" Gefühle können von vielen, auch unbewussten Faktoren bestimmt sein.

Meine 3. Feststellung des Herrn ist die Quintessenz der Erzählung und damit Deutung zugleich: die Umwertung aller Werte. Im Gottesreich gelten andere Gesetze und Werte als im Hier und Heute.

Gehört zu diesen Werten auch die Ungerechtigkeit? Offenbar ja. Aber dann ist da noch der 4. Punkt. Er ist aus gutem Grund keine Feststellung, sondern eine Frage - etwas Offenes, das den Gesamtsinn der Szene verändert. Sie zeigt indirekt, wie schäbig und kleinkariert die Forderung nach Gerechtigkeit sein kann, Ausdruck von Neid, und sie stellt dem gegenüber als Motiv des Herrn die Güte. Dann sind die zuletzt Gekommenen nicht mehr die Faulenzer, die tagsüber nicht arbeiten wollten, sondern die Bedürftigen, die - aus welchen Gründen auch immer - am Dringendsten Hilfe brauchen. Dann ist Gottes Herrschaft nicht die des Allge­waltigen, der bis ins Detail alles selbstherrlich regelt, sondern die des Vaters, der seinen Geschöpfen Freiheit gibt, aber auch Anreize zur Selbstbesinnung und Besserung, immer wieder, aber eben deshalb auch immer wieder nötig, und manchmal auch not-wendig.

Und damit sind wir eigentlich direkt bei Jesus und seinem immer erneuten Eintreten für die Erniedrigten und Benachteiligten. Und deshalb passt diese Symbolerzählung durchaus zu seinen Gleichnissen vom Wachsen der Gottesherrschaft: auf Erden und deshalb immer neu zu erstreben, widersprüchlich und tröstlich zugleich.

Brigitte Hoffmann

Respekt - Gemeinschaft - Vertrauen

Ein Beitrag aus der Juni-Ausgabe des »Templer Talk« der TSA von Harald Ruff

Im Frühjahr dieses Jahres durften Christine und ich den Gottesdienst beim Sommerfest halten und obwohl das Wetter einiges zu wünschen übrig ließ, war es ein besonderer Tag für uns. Das Sommerfest ist und bleibt die größte Versammlung unserer Gemeinschaft im Jahr und bietet somit die Gelegenheit, sich zu treffen, zu schwätzen, erneut miteinander in Kontakt zu kommen, sich mal wieder blicken zu lassen und sich der anderen zu vergewissern - vielleicht hat jeder von uns eine unterschiedliche Vorstellung von dem, was er sich von diesem Tag verspricht. Und wie immer begannen wir diesen Tag mit einem Gottesdienst, weil wir vor allem eine Glaubensgemeinschaft sind. Dennoch gehen unsere persönlichen und gemeinschaft­lichen Bindungen sehr viel tiefer und sind sehr viel komplexer als nur zu einer Glaubens­gemeinschaft zu gehören, ja, nicht nur in unserer Gemeinschaft, sondern in den Myriaden anderer "Gemeinschaften", zu denen wir als Individuen gehören.

Teil von etwas zu sein, Teil einer Gemeinschaft, bringt etliche Vorteile: das Leben ist durch die Entwicklung von Gemeinschaften einfacher geworden, aber sie bieten auch Herausforde­rungen. Da gibt es Verantwortlichkeiten, Erwartungen, von einander abweichende Bedürfnisse und Ansichten (manche aufgeschrieben und offensichtlich, andere ungeschrieben und versteckt) und, natürlich, viele Wechselbeziehungen, die manchmal einfach sind und ein anderes Mal unglaublich komplex. Und immer ist da der Drang zur Veränderung - gegen die Stabilität und den status quo.

Wir wissen, dass dies nicht nur für unsere Gemeinschaft gilt, sondern überall dort und dann, wenn Menschen zusammenkommen. Es ist ein schwieriger Prozess, der zu allen möglichen Arten der Konfrontation führt, die dann Anstrengungen und Gefühl erfordern, um sie zu bewältigen. Um Red Symons, den ehemaligen Moderator von ABC 774 (Radiosender), zu zitieren, gibt es viel über das nachzudenken und zu lernen, was gerade in der Welt vorgeht; vieles, was den status quo herausfordert, vieles, das schmerzt, und hoffentlich schlussendlich auch vieles, das heilt - wobei Letzteres die größere Herausforderung darstellt. Im Hinblick auf unsere eigene Gesundheit und unser Wohlergehen (d.h. um unserer selbst willen) müssen wir imstande sein, über diese Herausforderungen hinwegzukommen - sowohl persönlich als auch als Gemeinschaft. Risse und Wunden, seien sie physisch oder psychisch, müssen geheilt werden.

So kamen mir auch beim Lesen des Losungstextes für den Sommer-fest-Gottesdienst - aus dem Markus-Evangelium (3,1-6) unter der Überschrift "Jesus heilt einen Mann mit einer verkrüppelten Hand" - etliche gegenwärtige Ereignisse und Angriffe in den Sinn. Dieser Bericht kommt ebenfalls bei Matthäus (12,9-14) und Lukas (6,6-11) vor.

In diesen Texten griff Jesus abermals den status quo an und bedrohte dadurch die Macht der Pharisäer, die ihn deshalb des Gesetzesbruchs anklagen wollten, um sich so der Gefahr, die er für sie darstellte, zu entledigen. Ein derart skurriler Versuch berührt uns, und dennoch bin ich sicher, dass auch uns schon Ähnliches passiert ist - wir uns herausgefordert gefühlt haben, nicht nur weil es um eine Veränderung ging, die wir nicht wollten, sondern indem wir in der Folge so handelten, dass es nur zu unserem Vorteil gereichte, möglicherweise zum Scha­den von anderen.

Die Pharisäer sorgten sich darum, ihre Macht zu verlieren, nicht aber um den Geist des Gesetzes (oder dessen, was in diesem Fall richtig war). Sie waren gefangen in ihrer eigenen starren Sichtweise dessen, was für uns ein überholtes und schlichtes Befolgen eines religiösen Gesetzes ist, nämlich, dass man am Sabbat nicht arbeiten und somit auch niemandem helfen darf.

Jesus lenkte das Denken seiner Anhänger auf verschiedene Ebenen:

1. die unsinnige Auslegung eines überholten Gesetzes zu überwinden,

2. auf andere zuzugehen und zu helfen, wo Hilfe nötig ist,

3. und uns selbst durch eine positive Geisteshaltung zu helfen.

Interessant ist, dass die Texte gar nicht klar machen, ob Jesus irgendetwas anderes getan hat, als an den Glauben des Mannes zu appellieren, um seine verkrüppelte Hand zu heilen.

Ebenso wie Jesus es getan hat, müssen auch wir den status quo hinterfragen, wenn wir ihn als schädlich für andere empfinden, und müssen gefühlsmäßig und geistig über jene um uns herum hinauswachsen, die ihn zu erhalten suchen. Jesus handelte mit Empathie, Überzeu­gung, mit Liebe und ohne zu zögern. Mancher mag unseren Text nur als eine "Geschichte" betrachten - aber was für eine nachahmenswerte ist es! Unsere Herausforderung ist, mit der Routine, die uns blind macht, zu brechen, hinter das Übliche zu schauen und die Hindernisse, die uns am Helfen hindern, zu umgehen, so dass wir danach trachten, zu helfen und zu heilen, wenn es uns möglich ist.

Eine Not wahrzunehmen und ihr dann durch unser Handeln zu begegnen, fällt nicht immer leicht. Wir müssen über das nachdenken, was uns behindert und herausfordert. Was hält uns davon ab zu helfen und zu heilen? Sind es unsere eigenen Hemmungen? Ist es die Meinung der anderen? Haben wir nur Angst vor diesen Schwieirgkeiten? Angst kann uns lähmen, uns vom Tun abhalten und davon, auch anderen zu helfen, ihrerseits tätig zu werden!

Harald Ruff, Übersetzung Karin Klingbeil

Wegbereiter eines undogmatischen Christentums

Fausto und Lelio Sozzini

In der »Warte« haben wir schon verschiedentlich über Wegbereiter eines undogmatischen Christentums in der Reformationszeit wie etwa den französischen evangelischen Humanisten Sebastian Castellio (1515-1563) berichtet, der insbesondere durch die grausame Hinrichtung des spanischen Antitrinitariers Michael Servet 1553 in Genf zu einem nachdrücklichen Verfechter religiöser Toleranz geworden war (vgl. den Beitrag »Freies Christentum in der Reformation« von Dr. Andreas Rössler in der »Warte«, Februar 2017; siehe auch die Beiträge zur Trinitätslehre in der Ausgabe vom April 2010). Servet hatte sich mit dem Reformator Calvin auf eine für ihn lebensgefährliche Auseinandersetzung über das Wesen Gottes eingelassen und sich damit als »neuer Arianer« erwiesen. Zur Erinnerung: Der christologische Streit zwischen den Kirchenvätern Athanasius, der lehrte, dass Christus mit Gott »wesensgleich« sei, und Arius, für den Christus (nur) »wesensähnlich« war, hatte im 4. und 5. Jahrhundert fast zur Kirchenspaltung geführt. Die Anhänger des Athanasius hatten sich dank der Unterstützung des Kaisers schließlich durchgesetzt und Arius war zum Ketzer erklärt worden - ein Schicksal, das Servet über 1000 Jahre später noch mit dem Leben bezahlen musste. Seine Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen erregte Aufsehen in ganz Europa; dennoch fand seine Lehre auch Anhänger, z.B. unter humanistisch gebildeten, dem Protestantismus zuneigenden Glaubens­flüchtlingen aus Italien, so auch bei dem aus Siena stammenden Fausto Sozzini (lat. Faustus Socinus,1539-1604), der das theologische Gedankengut seines Onkels Lelio (1525-1562) übernahm und vor der Inquisition in die Schweiz fliehen musste.

Faustus Socinus (Kupferstich von Lambert Visscher,
 1668,
 Rijksmuseum Amsterdam)Hier entstand 1562/63 sein Kommentar zum Johannes­prolog, der für Sozzini nur Aussagen über die Geschichte des Menschen Jesus und keine Aussage über einen prä­existenten Sohn Gottes enthielt. Der brisante Text verbrei­tete sich in Abschriften nicht nur in den protestantischen Reichsgebieten, sondern erreichte auch die religiös toleran­te polnisch-litauische Adelsrepublik, wo sich die sog. Polni­schen Brüder, eine kleine unitarische Kirche der Radikalen Reformation, 1564 von der größeren Reformierten Kirche in Polen abgespalten hatte. In der Stadt Raków gründeten diese Antitrinitarier ein Zentrum, das über eigene Schulen und - fast noch wichtiger - über eine sehr gute Druckerei verfügte. Der von dort in Europa durch zahlreiche Druck­schriften verbreitete »Sozinianismus« stieß auf den erbitter­ten Widerstand der lutherischen Orthodoxie; es entstanden Hunderte von Gegenschriften, was aber die Wirkung der dogmenkritischen Literatur eher noch verstärkte.

Inhaltlich wurden folgende Thesen vertreten: Die Offenbarung sei an der Vernunft zu prüfen, so wie sich auch die Bibel nur rationalistisch interpretieren lasse. Die Göttlichkeit der Trinität und die Wesensgleichheit des Sohnes mit dem Vater wurden bestritten. Auch die Recht­fertigungslehre und die Vorstellungen von der Prädestination, von der Unsterblichkeit der Seele sowie der Ewigkeit der Höllenstrafen wurden abgelehnt. Unter dem Eindruck der Auseinandersetzung mit dem Sozinianismus über diese Fragen warnte der Pietist Philipp Jakob Spener (1635-1705) noch gut hundert Jahre später in einer Predigt, dass die Lehre Sozzinis vom Christentum kaum mehr als eine Sittenlehre übrig lasse, die man ebenso gut der antiken Ethik entnehmen könne.

Insgesamt kann man den Sozinianismus mit seiner radikalen Bibel- und Dogmenkritik zur Vorgeschichte der Aufklärung rechnen, wenngleich diese auf viele Geistesströmungen und Vordenker zurückging. Insbesondere in England hat der religiöse Rationalismus Spuren hinterlassen, beispielsweise in den Werken von John Locke oder Isaac Newton. Lange Zeit wurde mit ihm die Hoffnung verbunden, die christliche Lehre von überflüssigem Ballast zu befreien und für die Vernunft zu öffnen. Sein Potenzial zur Lösung theologischer Streitfragen zwischen den Konfessionen konnte er aber nicht mehr unter Beweis stellen.

Jörg Klingbeil

Neue Formulierung im Vaterunser

Schon seit geraumer Zeit gibt es eine Diskussion um die sechste Bitte im Vaterunser: »... und führe uns nicht in Versuchung ...«, ausgelöst durch den Entschluss der französischen Bischö­fe, künftig die Formulierung »... und unterwirf uns nicht der Versuchung ...« zu verwenden.

Die Schwierigkeit liegt sowohl auf der sprachlichen als auch auf der inhaltlichen Ebene. Die neue französische Formulierung ist eine freiere Übersetzung des griechischen Textes - wenn es aber um die genauere Übersetzung dessen gehen sollte, wie Jesus formuliert hat, so kann man ins Feld führen, dass Jesus sicherlich nicht auf griechisch, sondern auf aramäisch - oder vielleicht auch hebräisch - gebetet hat. Doch unsere Bibelübersetzungen gehen alle auf die griechische Fassung zurück und in diesem Fall stimmt sie auch mit der lateinischen Fassung der Vulgata überein. Sicherlich könnte man den griechischen Text ins Aramäische oder ins Hebräische zurückübersetzen - aber dass dies dann die Formulierung Jesu sei, wäre dadurch nicht gesicherter. Die neue französische Fassung liegt näher an der im Spanischen und Portugiesischen gebräuchlichen »... und lass uns nicht in Versuchung geraten ...«, eine freiere Übersetzung des griechischen Textes.

Die andere Schwierigkeit ist die inhaltliche: führt Gott uns in Versuchung? Mit einem Gebet wenden wir uns an den Urgrund unseres Seins und Lebens, um mit diesem in Verbindung zu treten. Dabei sollten wir uns klar darüber sein, dass ein Bittgebet weniger dazu dient, Gott zu etwas zu veranlassen, was er eigentlich nicht wollte (menschlich gedacht!) - zumal er ohnehin weiß, was wir brauchen, bevor wir ihn bitten (Mt.6,8) - sondern vielmehr dazu, uns selber klar zu machen, wo unsere Grenzen liegen und wo wir auf Höheres angewiesen sind.

Wenn wir das mit dem Vaterunser tun, jenem Gebet, das uns Jesus gelehrt hat, so bringen wir zum Ausdruck, dass wir angewiesen sind und dass wir auf Gott und seine Wege vertrauen. Wir bringen Anliegen vor Gott, die für alle Menschen wichtig sind und so nicht egoistisch dem Eigennutz dienen, sondern immer auch dem Wohl und dem Heil der anderen. Die Bitte, uns nicht in Versuchung zu führen, ist dabei die einzige negativ formulierte Bitte. Bei Lukas beendet sie das Gebet, Matthäus kehrt sie durch den Zusatz "sondern erlöse uns von dem Bösen" wieder ins Positive. Weil wir frei sind, können wir glauben, aber auch in Versuchung geraten. Es gehört zu unserer menschlichen Natur, dass wir verführbar und der Versuchung ausgesetzt sind. Die Auseinandersetzung mit der Versuchung ist es, die uns reifen und wachsen lässt - daher wäre die Bitte, in der Versuchung Führung zu erfahren, für uns die schlüssigere.

Schon vor etlichen Jahren hat der damalige Tempelvorsteher Dieter Ruff für die TSA die Formulierung » ... and lead us when in temptation ...« festgelegt; diese wird seither im dortigen Gottesdienst gesprochen.

Nach kurzer Diskussion des Themas in unserem Ältestenkreis haben auch wir beschlossen, künftig in der Gemeinde zu beten: »... und führe uns in der Versuchung ...«; dann fahren wir fort »... und erlöse uns von dem Bösen...« - einerseits, weil es für uns die weniger missver­ständliche Formulierung ist, und andererseits, weil wir uns mit dieser Formulierung mit unserer Schwestergemeinde verbunden fühlen.

Karin Klingbeil

Akrostichon

Nicht jeder von uns wird dieses altgriechische Wort und seine Bedeutung kennen. Dabei kommen wir ab und zu in der Gemeinde mit ihm in Verbindung, wenn wir nämlich den schönen Choral von Paul Gerhard »Befiehl du deine Wege« miteinander singen. Da verbinden sich nämlich die Versanfänge zu der Aussage des tiefen Gottvertrauens: »Befiehl dem Herren deinen Weg und hoff’ auf ihn, er wird’s wohl machen.«

Auf dieselbe künstlerische Weise hat unser Tempelgründer Christoph Hoffmann 1855 sein »Losungslied« »Trachtet, ruft mit ernstem Worte« verfasst und ihm seinen Glaubensruf unterlegt: »Trachtet am ersten nach dem Königreich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit« (die beiden letzten Wörter hat er in einem einzigen Vers untergebracht).

Man mag dies als ein übertriebenes Unterfangen auffassen, doch hat es meines Erachtens vor allem den Sinn, einen Glaubenssatz immer wieder ins Gedächtnis der Gemeinde zu rufen, sofern natürlich diese Gemeinde sich dieser Gedächtnishilfe auch bedient.

Das Akrostichon war in früherer Zeit eine beliebte stilistische Eigenart der Dichtkunst. Man findet sie in vielfacher Weise im Alten Testament, wo meistens die Satz- oder Versanfänge im Original das fortlaufende hebräische Alphabet wiedergeben. Der Dichter Joachim Ringelnatz (1883-1934) hat sich in neuerer Zeit dieser Art des Akrostichon verschrieben, indem er (unter dem Pseudonym Erwin Christian Stolze) einem Entwurf für eine olympische Hymne die Buchstaben seines Vor- und Nachnamens vorangestellt hat.

Nebenbei: 2005 erschien von Robert Gernhardt in rhythmischer Betonung ein »Akrosti­chon-Sonett« über »König Fussball«, das ganz amüsant zu lesen ist.

Peter Lange

»LICHTBLICKE«

Ein Verunglückter sucht seinen Lebensretter

Die »Warte« hat in ihren vergangenen Ausgaben unter dem Stichwort »Lichtblicke« hin und wieder Geschehnisse oder Erlebnisse geschildert, die sich vom allgemeinen Berichtsniveau in den Medien positiv abheben. Wir wollen damit ein Zeichen setzen, dass unsere Welt nicht nur »voller Gräuel und Untaten« ist. Hier soll ein weiteres solches Zeichen aufgezeigt werden.

Ein 78-jähriger Pedelec-Fahrer fährt auf einem Radweg entlang der Bundesstraße 10 über die Enz-Brücke bei Vaihingen, als ihm plötzlich schwarz vor Augen wird. »Ich bin direkt auf eine Leitplanke gestürzt«, erinnert er sich später, »wenn es mir ein bisschen früher passiert wäre, hätte es womöglich kein Mensch bemerkt.« Doch den Sturz hat tatsächlich jemand bemerkt, und zwar ein Autofahrer auf der nahen Bundesstraße, der sofort anhält, über die Planke klettert und zu dem Gestürzten eilt. Er alarmiert den Rettungsdienst. An das Weitere erinnert sich der Senior nur noch vage, doch eines ist ihm klar: »Der Mann kannte sich aus. Er hat gleich richtig reagiert.« Er lässt den Gestürzten eine Faust machen und seinen Fuß anheben: »Wahrscheinlich ist es ein Schlaganfall«, eine Diagnose, die sich später bestätigt: ein Blut­gerinnsel in einer Hirnarterie hat den Zusammenbruch ausgelöst.

Noch im Krankenwagen bekommt der 78-Jährige eine Infusion mit dem Enzym Alteplase, das solche Blutgerinnsel auflösen kann. Nach fachlicher Auskunft kann eine schnelle soge­nannte Lysebehandlung neurologische Ausfälle lindern und den Tod verhindern. Der Verun­glückte geht davon aus, dass die Lyse entscheidend dafür war, dass es für ihn inzwischen wieder bergauf geht, wenn auch in überschaubaren Etappen.

»Er war mein Lebensretter«, ist der Ruheständler überzeugt. Und er hat keinen sehnliche­ren Wunsch, als diesen Lebensretter, dessen Namen er nicht kennt, zu finden und ihm persönlich zu danken. Dies war ihm bisher nicht gelungen, da zum Beispiel der Rettungsdienst sich auf den Datenschutz berufe und keine Auskunft gebe. »Ohne die beherzte, umgehende und kundige Reaktion des Unbekannten in einer Situation, in der jede Minute zählt, wäre ich heute nicht auf dem Wege der Besserung, sondern möglicherweise nicht mehr am Leben.«

Nach einem Bericht von Susanne Mathes in den »Stuttgarter Nachrichten« vom 9. Mai 2018, gekürzt

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