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Ethik ist wichtiger als Religion - Karin Klingbeil
Kein Bock auf Religion - Werner Martin
»Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder« - Peter Lange
Come in! Gemeinsam beten zu demselben Gott - Jörg Klingbeil
In memoriam Kurt Marti - Jörg Klingbeil
Bedeutende Templer-Persönlichkeiten der Familie Fast - Peter Lange
Dieser "Appell des Dalai Lama an die Welt" erstaunt als Aussage eines Religionsführers. Sie fiel nach dem Terroranschlag des IS in Paris im Januar 2015 und gab Anlass zu einem Interview mit dem Fernsehjournalisten Franz Alt. Aus Anlass des 80. Geburtstags des Dalai Lama, der 1989 den Friedensnobelpreis erhalten hatte, erschien am 6. Juli 2015 der Appell und das Interview als kleines Büchlein in allen Weltsprachen gleichzeitig.
Als ich dieses Büchlein zufällig in die Hände bekam, faszinierten mich schon Titel und Untertitel als Feststellung eines tiefgläubigen Religionsführers, der als Erleuchteter gilt, jeden Morgen von 4.00 bis 7.00 Uhr meditiert und dann mit der Arbeit beginnt. Im Folgenden möchte ich den Inhalt dieses Büchleins wiedergeben.
Dem Vorwort von Franz Alt unter dem Titel »Ich kenne keine Feinde« folgt »Der Appell des Dalai Lama für eine säkulare Ethik und Frieden« vom März 2015 und daran schließt sich das Interview an. Ein Nachwort von Franz Alt »Die Dalai-Lama-Story« und zusammengestellte Lebensdaten des tibetischen Religionsführers, der heute in Indien im Exil lebt, beschließen das Werk.
Die Erkenntnis, dass Religionen oft intolerant sind oder waren und dass sie - auch von religiösen Führern - oft missbraucht und instrumentalisiert werden, um politische oder wirtschaftliche Interessen durchzusetzen, führte den Dalai Lama zu der Auffassung, dass wir im 21. Jahrhundert eine neue Ethik jenseits aller Religionen brauchen. Eine säkulare Ethik wäre auch für eine Milliarde Atheisten und zunehmend mehr Agnostiker hilfreich und brauchbar. Seine Auffassung gründet darauf, dass wesentlicher als Religion unsere elementare menschliche Spiritualität sei. Diese in uns Menschen angelegte Neigung zu Liebe, Güte und Zuneigung sei unabhängig davon, welcher Religion wir angehören. Menschen könnten ohne Religion leben, nicht aber ohne innere Werte, ohne Ethik. Der Dalai Lama sieht immer deutlicher, dass unser spirituelles Wohl nicht von der Religion abhängig ist, sondern vielmehr von dieser elementar menschlichen, ethischen Urquelle in uns. Das Mitfühlen ist die Basis des menschlichen Zusammenlebens und es ist sogar wissenschaftlich belegt, dass die menschliche Entwicklung auf Kooperation und nicht auf Wettbewerb beruht. Zu lernen wäre jetzt, dass die Menschheit eine einzige Familie sei und der Fokus nicht so sehr auf den Differenzen, sondern auf dem, was uns verbindet, liegen müsse. Vieles, das uns alle betrifft, sei auch nur gemeinsam zu lösen, wie z.B. das Vorgehen gegen den Klimawandel. Egoismus, Nationalismus und Gewalt seien grundsätzlich der falsche Weg - die wichtigste Frage für eine bessere Welt laute: Wie können wir einander dienen? Dafür und überhaupt für positive Geisteszustände müssten wir unser Bewusstsein schärfen. Meditation sei wichtiger als ritualisierte Gebete. Dass Kinder Moral und Ethik - nämlich die Grundsätze der Gewaltlosigkeit und der friedlichen Konfliktlösung - lernten, sei hilfreicher als alle Religion.
Unsere negativen Emotionen seien die Hauptursachen für Krieg und Gewalt, ihnen würden wir zu viel Raum geben und unserem Verstand und unserem Mitgefühl zu wenig. Mehr zuhören, mehr nachdenken, mehr meditieren sei wichtig, und zusammen mit Mahatma Gandhi meint er: »Wir müssen selbst die Veränderung sein, die wir in der Welt zu sehen wünschen.«
Frieden könne nur von Dauer sein, wenn die Menschenrechte respektiert würden, die Menschen zu essen hätten und der Einzelne und die Völker frei seien. »Wahren Frieden mit uns, zwischen uns und um uns herum können wir nur durch inneren Frieden erlangen. Zum Glück gehört die Entwicklung einer universalen Verantwortung und einer säkularen Ethik.«
Er selber werde immer an der Gewaltfreiheit festhalten - das sei intelligente Feindesliebe. Durch intensives Meditieren könne man erfahren, dass aus Feinden beste Freunde werden könnten. So könnten wir aus der Perspektive einer rein säkularen Ethik zu gelasseneren, mitfühlenderen und urteilsfähigeren Menschen werden. Das eröffne die Chance, dass das 21. Jahrhundert ein Jahrhundert des Friedens, ein Jahrhundert des Dialogs und ein Jahrhundert einer fürsorglichen, verantwortungsvolleren und mitfühlenderen Menschheit werde.
Materielle Werte seien wichtig, aber ihnen werde heute zu viel Bedeutung beigemessen, denn sie könnten unseren psychischen Stress, unsere Furcht, Wut oder Frustration nicht verringern. Aber genau diese mentalen Belastungen müssten wir überwinden - und diese Achtsamkeit erführen wir in einer tieferen Ebene des Denkens: »Durch Meditation und Nachdenken können wir zum Beispiel lernen, dass Geduld das wichtigste Gegenmittel gegen die Wut ist, Zufriedenheit gegen Gier wirkt, Mut gegen Angst, Verständnis gegen Zweifel. Zorn über andere hilft wenig, stattdessen sollten wir dafür sorgen, dass wir uns selbst ändern.«
Das Bedürfnis nach Frieden und die Ablehnung von Gewalt seien sehr stark. Wir müssten weltweit wirksame Anstrengungen unternehmen, um alle gewalttätigen Methoden zu stoppen, einzudämmen oder abzuschaffen. Waffenexporte seien ein großes Hindernis für mehr Frieden. Um auftretenden Problemen, wirtschaftlichen Konflikten oder auch religiösen Differenzen zu begegnen, sei die einzig wahre Methode der Dialog: »Unser 21. Jahrhundert sollte das Jahrhundert des Dialogs sein! Die Vergangenheit können wir niemals ändern, aber wir können immer lernen für eine bessere Zukunft. Der Irak-Krieg war ein Desaster. Dieser Konflikt ... ist bis heute nicht gelöst und hat viele Menschen das Leben gekostet. Die Vorstellung, Probleme seien mit Gewalt und Waffen zu lösen, ist ein verheerender Irrglaube. Außer in seltenen Ausnahmefällen führt Gewalt immer zu neuer Gewalt. Krieg ist in unserer vernetzten Welt nicht mehr zeitgemäß und widerspricht der Vernunft und der Ethik.«
Freilich reiche es nicht, nur an den Friedenswillen der Politiker zu appelieren. Wichtiger sei, dass sich immer mehr Menschen auf der ganzen Welt zur Abrüstung bekennen würden. Abrüstung sei praktiziertes Mitgefühl. Allerdings sei die Voraussetzung einer äußeren Abrüstung eine innere Abrüstung von Hass, Vorurteilen und Intoleranz hin zu Verständnis, Kooperation und Toleranz.
»Trotz allen Leids, das China uns Tibetern seit Jahrzehnten zufügt: ich bin zutiefst davon überzeugt, dass die meisten menschlichen Konflikte durch aufrichtigen Dialog gelöst werden können. Diese Strategie der Gewaltfreiheit und der Ehrfurcht vor allem Leben ist das Geschenk Tibets an die Welt.«
Hier führte der Religionsführer seinen Appell weiter aus. Auf die Frage, wie der Dalai Lama auf die Idee gekommen sei, dass wir in unserer Zeit spirituell mehr bräuchten als die klassischen Religionen, antwortete er mit dem Hinweis auf sein inzwischen mehr als 56 Jahre andauerndes Exil in Indien. Dort erlebt er gelebte säkulare Ethik und eine säkulare Gesellschaft. Mahatma Gandhi, sein Vorbild, war zutiefst religiös - in seinen täglichen Gebetsrunden wurden Texte aus allen großen Religionen und Weisheiten vorgetragen und gesungen - aber er dachte auch säkular. Gandhi war ein großer Freund von Jesus und dessen Pazifismus der Bergpredigt und verkörperte selber religiöse Toleranz, die uralte indische Wurzeln hat. So leben auch heute Hindus, Muslime, Christen und Sikhs, aber auch Jainisten, Buddhisten, Zoroastrier, Juden, Agnostiker und Atheisten - von wenigen Ausnahmen abgesehen - in Indien friedlich zusammen; es gibt viele ethnische und religiöse Minderheiten und Hunderte Sprachen. Die Fälle von lokaler Gewalt, die auch vorkommen, dürfe man nicht verallgemeinern. Alle Glaubensrichtungen pflegten das alte indische Prinzip der Gewaltfreiheit, mit dem Gandhi auch politisch so erfolgreich gewesen sei. Das war die Grundlage der friedlichen Koexistenz, säkulare Ethik jenseits aller Religionen - diese Auffassung von Säkularismus könne für alle Menschen, alle Religionen, alle Kulturen und Weisheitslehrer und für alle Gesellschaften von großem Nutzen sein.
Auf die Frage, was eine säkulare Ethik in Bezug auf die Umweltzerstörung und den Klimawandel - einer Entwicklung, die die Religionen nicht haben stoppen können - ausrichten könne, lautete die Antwort: Achtsamkeit, Bildung, Respekt, Toleranz, Fürsorge und Gewaltlosigkeit. Nach den großen materiellen Fortschritten des letzten Jahrhunderts, die zwar gut gewesen seien, aber auch zur aktuellen Umweltzerstörung geführt haben, müssten wir im 21. Jahrhundert einen nachhaltigen und universellen Zugang zu Fragen der Ethik, der inneren Werte und der persönlichen Integrität finden, die uns Brücken bauen lässt zwischen den kulturellen, ethnischen und religiösen Unterschieden. Das wäre das Prinzip der globalen Verantwortung. Sowohl den theistischen wie den nicht-theistischen Religionen geht es primär um den menschlichen Geist, also um das spirituelle Wohl der Menschen. Güte, Versöhnlichkeit und Aufrichtigkeit wurden bisher fast ausschließlich religiös begründet - aber wir alle sind physisch, mental und emotional Brüder und Schwestern und sollten auf das schauen, was uns eint, nicht auf das, was uns trennt. Es gibt zwei Sichten auf die menschliche Natur: die eine geht von Gewalttätigkeit, Rücksichtslosigkeit und Aggressivität aus; die Sichtweise des Dalai Lama ist eher die, dass wir von Natur aus zu Güte, Harmonie und einem friedlichen Leben neigen. Allerdings wurde Mitgefühl und Liebe bisher in Erziehung, Ausbildung und Bildung viel zu sehr vernachlässigt. Bildung verändert alles. Menschen sind lernfähig. Das zeigt der Fall der Mauer in Berlin oder auch die Politik der Europäischen Union nach dem Zweiten Weltkrieg. Ehemalige Kriegsgegner bauten ein friedliches Europa auf.
In unserer globalisierten Welt sind wir alle voneinander abhängig und sollten deshalb eine säkulare Ethik entwickeln. »Für eine weltweite säkulare Ethik bedarf es freilich noch weltweiter Forschung. Darüber bin ich mir mit vielen Wissenschaftlern einig, vor allem mit Hirnforschern, Neuropsychologen und Pädagogen. Die moderne neurobiologische Forschung legt nahe, dass sich altruistisches und weniger egoistisches Verhalten für alle lohnt. … Glück hängt also nicht vom Zufall ab, sondern ist eine Fähigkeit, die jeder Mensch in sich trägt. Jede und jeder kann glücklich sein oder werden. Die moderne Forschung lässt uns erfahren, welche Faktoren Glück begünstigen und welche Faktoren verhindern, dass wir glücklich sind. Die Faktoren, die uns am Glück hindern, können wir Schritt für Schritt transformieren. Das gilt persönlich, aber auch für die Gesellschaft. Das Ziel der säkularen Ethik besteht darin, uns von momentanem wie von langfristigem Leid zu befreien sowie die Fähigkeit zu entwickeln, andere ebenfalls in ihrem Glücksbestreben zu unterstützen. Ein Aspekt des Mitgefühls besteht in der spontanen Bereitschaft, für das Wohl anderer zu handeln. Sicher ist jedoch, dass eine säkulare Ethik eine Schulung des Herzens, viel Geduld und ausdauerndes Bemühen erfordert.« Wir können alle die inneren Werte entwickeln, die keiner Religion widersprechen, die aber auch - und das ist entscheidend - von keiner Religion abhängig sind.
Auf die Frage, warum der Dalai Lama so sehr auf die moderne Hirnforschung setzt, antwortete er, dass das Gehirn ein lernendes Organ sei, das trainiert werden kann wie ein Muskel. Wir können bewusst Gutes und Schönes in uns aufnehmen und unser Gehirn positiv beeinflussen und Negatives überwinden. Das sind revolutionäre Fortschritte, dank derer wir auch besser wissen als früher, dass Ethik, Mitgefühl und soziales Verhalten uns angeboren sind.
Dabei ist Gewaltfreiheit für den Dalai Lama zentral - und das zeigt sich eindrücklich in seiner Haltung zu China, das die Tibeter seit Jahrzehnten massiv unterdrückt. Dennoch sieht er die Chinesen nicht als seine Feinde an, sondern ist davon überzeugt, dass es früher oder später zu einem Umdenken kommen wird, das beide Länder wieder friedlich nebeneinander existieren lassen wird.
Peter und Sabine, Schüler einer 9. Klasse, begegneten einmal einem »Meister des inneren Lebens«. Es entwickelte sich folgendes Gespräch über Religion.
Peter: Boh, unser Relilehrer ist mal wieder ausgetickt. Nur, weil uns dieses ständige Gelaber von Gott total angeödet hat.
Sabine: Dabei frag’ ich mich, wozu wir das überhaupt brauchen? Reli ist doch vollkommen unwichtig für mein späteres Leben!
Meister: Entschuldigt, wenn ich mich da mal einmische. Aber euer Gesprächsthema interessiert mich. Habt Ihr Lust, einige Fragen von mir zu beantworten?
Sabine, Peter (beide gleichzeitig): Warum nicht?
Meister: Was versteht ihr eigentlich unter »Religion«?
Peter: Religion ist dieses ständige Gefasel von Kirche!
Meister: Aber es gibt Naturreligionen, die kennen gar keine Kirche. Also kann die Kirche doch nicht die Religion an und für sich ausmachen, oder?
Sabine: Na ja, da ist was dran! Ich weiß ja auch, dass Jesus beispielsweise keine Kirche gründen wollte. Ich würde sagen, Religion beschäftigt sich mit Jesus und den biblischen Geschichten.
Meister: Auch das leuchtet mir noch nicht ein. Ich erwähnte bereits die Naturreligionen. Auch das sind doch Religionen. Die kennen aber keinen Jesus und auch keine Bibel.
Peter: Religionen handeln von Gott!
Meister: Gibt es nicht auch Religionen, die keinen Gottesbegriff kennen? Der ursprüngliche Buddhismus kennt beispielsweise keinen Gott!
Sabine: Fassen wir mal zusammen: Religion ist nach Ihrer Meinung nicht identisch mit Kirche, Jesus, Bibel - und auch nicht mit Gott. Was ist denn dann nach Ihrer Meinung Religion?
Meister: Welcher Konfession Du angehörst, ob Du regelmäßig zur Kirche gehst usw. sagt noch nichts über Deine eigentliche religiöse Bindung, über Deine Religion aus. Religion kommt aus dem Lateinischen und heißt zunächst einmal so viel wie »rückbinden (an etwas)«. Und darauf muss die Antwort zunächst einmal eine persönliche sein. Ich gehe sogar so weit, dass ich der Auffassung bin, dass eine lebendige Religion nicht institutionalisiert werden kann. Sobald aus der Religion eine Institution wie beispielsweise die Kirche entsteht, erstarrt Religion und verliert ihre lebendige Funktion im Leben eines Menschen.
Sabine: Könnte ich den Begriff »Religion«, wenn er »Rückbindung« meint, vielleicht auch mit einer letzten Grundausrichtung im menschlichen Leben übersetzen?
Meister: Sicher!
Sabine: Aber das hieße ja, dass jeder Mensch religiös sei. Wenn man sich die Menschen nämlich genauer anguckt, sieht man doch, dass letztlich alle etwas haben, wonach sie ihr Leben ausrichten. Meine Eltern beispielsweise, denen geht es nur um Geld und Konsum. Und meine ältere Schwester arbeitet bei Greenpeace mit und setzt sich unheimlich stark gegen die Umweltzerstörung ein. Nach Ihren Ausführungen würde das ja bedeuten, dass das ihre Religion ist, denn das ist ihre Lebensbindung, das woran ihr Herz hängt.
Peter: Also, das klingt mir alles ein bisschen merkwürdig. Die meisten Menschen verstehen unter Religion doch etwas anderes, also Christentum, Islam usw. Aber wie soll man Ihr Verständnis von Religion mit dem Christentum zusammenkriegen. Ich will eigentlich nur sagen, dass Religion ursprünglich etwas anderes bedeutet, und das Sie den Begriff für sich so auslegen, wie es Ihnen passt.
Meister: Um euch eine Antwort geben zu können, muss ich etwas weiter ausholen. Zur Zeit Jesu lebten die Juden unter römischer Herrschaft. Als Besatzungsmacht waren die Römer bei den Juden verhasst, so dass es immer wieder Aufstände gegen die Römer gab. Der römische Statthalter Herodes (37-4 v.Chr.) galt als grausamer Tyrann, der seine Gegner einsperren oder umbringen ließ. Steuergelder, die für kostspielige Bauwerke verbraucht wurden, hatten das Land in Armut gestürzt. Das jüdische Volk sehnte sich nach Befreiung. Die Pharisäer, eine sehr fromme Gruppe jüdischer Schriftgelehrter, hofften auf das Kommen des Messias, der das Volk von der Fremdherrschaft befreien sollte. Die Zeloten hingegen, eine radikalere jüdische Gruppe, hofften zwar auch auf den Messias, waren aber der Ansicht, durch einen gewalttätigen Aufstand gegen die Römer zum Kommen des Messias beizutragen. Die Anhänger Jesu waren der Überzeugung, dass das »Reich Gottes«, das Reich der Gerechtigkeit und Liebe, bereits zu Lebzeiten Jesu angebrochen wäre. Gleich einem Samenkorn wäre dieses Reich zwar noch nicht zu erkennen, aber im Geheimen wächst die Gerechtigkeit und Liebe. Aus dieser Heilshoffnung bezogen die Menschen ihre Kraft zu leben. Diese Hoffnung erfüllte sie ganz, beseelte sie und ließ sie die Grenzen ihrer Lebenswelt übersteigen; »transzendieren« heißt dies mit einem Fachwort. Ihr seht also am Beispiel des Christentums, dass meine Auffassung von Religion nicht willkürlich ist, wenn man bereit ist, auf die wesentlichen Strukturen zurückzugreifen. Das, worauf die Anhänger Jesu vertrauten und woraus sie Kraft schöpften, war das »Reich Gottes«, die Verwirklichung eines Lebens ohne Angst, eines Lebens, das von Gerechtigkeit und Liebe bestimmt ist. Aus dieser Hoffnung, aus diesem Grundvertrauen heraus gelang es ihnen zugleich, die Grenzen ihrer Lebenswelt zu übersteigen.
Wenn Ihr jetzt wissen wollt, was Eure Religion ist, müsst Ihr Euch fragen, woraus Euer Leben Kraft gewinnt! Gibt es etwas, wonach Ihr Euch mit ganzem Herzen und ganzer Seele sehnt? In der Antwort liegt eure religiöse Bindung.
Peter: Hm, bei meinem älteren Bruder dreht sich alles nur noch um Sex, der ist richtig sexsüchtig. Aber das ist doch nicht seine Religion, oder doch?!
Meister: Überlegt zunächst immer, was die eigentlichen Lebensquellen für einen Menschen sind. Wenn ihr diese Lebensmitte eines Menschen mit anderen vergleicht, werdet ihr feststellen, dass es sinnvolle und sinnentleerte Lebensinhalte gibt. Ein Mensch, bei dem sich beispielsweise alles nur um Sex dreht, wird irgendwann die Erfahrung machen, dass Sex nicht alles ist, das heißt, er wird sich leer und ausgelaugt fühlen. Sex, aber auch Konsum, Geld und Macht sind letztlich Lebensinhalte, die das Leben aushöhlen, nicht bereichern. Ihnen wohnt keine »transzendierende Kraft« inne, die ihr Leben mit Sinn erfüllen könnte. Eine Befreiung oder Erlösung findet dadurch gerade nicht statt.
Sabine: Und ich dachte immer, Religion hat etwas mit Kirche, Bibel und Gott zu tun!
Meister: Wenn Du von Gott redest, redest Du von Dir, von Deinem eigenen Leben, von dem, was Dein Leben trägt, woran Dein Herz hängt. Wenn Du über einen Gott redest, der mit Deinem eigenen Leben nichts zu tun hat, der von Deinem Leben losgelöst betrachtet werden kann, redest Du über alles Mögliche, bloß nicht von Gott.
Sabine: Dann haben wir ja die ganze Zeit von Gott geredet, ohne ihn beim Namen zu nennen.
Meister: (schweigt und lächelt)
Dr. Werner Martin ist der Verfasser dieses fiktiven Gesprächs, das den engen Horizont etwas weiten soll über das, was viele Schüler/innen mit Religion verbinden. Er ist Religionslehrer an der Oberschule Osternburg in Oldenburg.
Röm 8,12-16
Es geht im Brief des Paulus an die Römer um eine Frage, die auch in unserer heutigen Welt im menschlichen Miteinander von entscheidender Bedeutung ist: In welchem Geist führen die Menschen ihr Leben? Was unterscheidet sie im Innern voneinander? Die geistige Einstellung und Ausrichtung desjenigen, der uns jeweils gegenüber steht, entscheidet doch letztlich darüber, ob wir uns zu ihm hingezogen oder von ihm abgestoßen fühlen. Wir wollen beim Anderen eigentlich immer herauszufinden versuchen, »wes Geistes Kind« er ist.
Unsere gegenwärtige Zeit ist ja besonders geprägt von dieser Frage nach der Art des Geistes, der bei anderen, besonders natürlich bei den uns Fremden, herrscht. Wir sind verunsichert bei denen, deren Handlungsweise nicht offensichtlich ist, und fühlen uns beheimatet unter Menschen, deren geistige Ausrichtung der unsrigen gleich oder nahe kommt, mit denen wir also »einig im Geist« sind.
Der Apostel verwendet in seinem Brief eine Unterscheidung zwischen »knechtischem« und »kindlichem« Geist. Der knechtische Geist, erklärt er, wird von unserer selbstsüchtigen Natur bestimmt, der kindliche Geist dagegen vom Geist Gottes. Er sieht das Charakteristische des christlichen Glaubens in der Erkenntnis der Bedeutung dieses göttlichen Geistes gegeben. Und so appelliert er an seine christlichen Anhänger: »Liebe Brüder und Schwestern, wir stehen nicht mehr unter dem Zwang, unserer selbstsüchtigen Natur zu folgen. Wenn ihr nach eurer eigenen Natur lebt, werdet ihr sterben. Wenn ihr aber in der Kraft des Geistes euren selbstsüchtigen Willen tötet, werdet ihr leben.« (8,12-13)
Der »kindliche Geist« ist für ihn der Geist, den wir von Gott verliehen bekommen haben. »Es ist der Geist, den ihr als seine Söhne und Töchter habt. Von diesem Geist erfüllt, rufen wir zu Gott: Abba! Vater! So macht sein Geist uns im Innersten gewiss, dass wir Kinder Gottes sind.« (8,15-16)
Eine solche Motivierung göttlichen Geistes durch die Erkenntnis, dass wir Menschen Gottes Kinder sind, hätten wir vermutlich eher in einem Evangelientext erwartet als in einem Brief des Apostels Paulus, bei dem wir, historisch gesehen, normalerweise davon ausgehen, dass er das, was er an jesuanischer Vertrauensgläubigkeit in seinen Briefen an andere weitergibt, in dieser Wortwahl nicht von Jesus selbst gehabt haben konnte. Der (aramäische) Gebetsruf »Abba!« aus der Gebetspraxis Jesu ist wahrscheinlich später auch in den Gottesdienst der christlichen Gemeinde übernommen worden.
Jedenfalls ist es dieser religiöse Geist, der uns immer beseelen sollte und der auch in unserem gegenwärtigen Gemeindeleben seinen Ausdruck findet im Gebet an »Gott, unseren Vater«.
Am ersten Advent 2016 hat in Biberach ein bundesweit einmaliges Projekt seine Pforten geöffnet: » Come in«, ein interreligiöser »Gebetsladen« mit gemeinsamen Betzeiten, dessen Angebot sich vor allem an Christen und Muslime richtet. Initiiert wurde das Projekt durch einen katholischen Flüchtlingsseelsorger, Pater Alfred Tönnis, zusammen mit einigen Gleichgesinnten. Mitten in der Biberacher Altstadt, in der inzwischen auch viele Flüchtlinge leben und orientalische Lebensmittelläden Einzug gehalten haben, ist die von dem Verein »Religion und mehr« getragene Einrichtung in einem ehemaligen Geschäft untergebracht und täglich von 16.00 bis 18.30 Uhr geöffnet. In den Räumen werden viele religiös und kulturell interessante Bücher und Schriften aus dem muslimischen und dem christlichen Bereich in verschiedenen Sprachen angeboten. Hassbotschaften, egal von welcher Seite, haben übrigens keine Chance: Der örtliche Imam schaut die arabischen Schriften kritisch durch, bevor sie in die Regale wandern. Im »Come in« sollen sich Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit friedlich treffen und vorurteilsfrei miteinander ins Gespräch kommen. Religion soll dabei als Brücke und nicht als Grenzzaun zwischen den Nationen dienen. Der Trägerverein, dessen Vorstand von Christen und Muslimen paritätisch besetzt ist, möchte insbesondere mithelfen, Ängste vor dem Islam abzubauen. Christen und Muslime sollen gemeinsam religiöse Feste feiern, wie das viele Flüchtlinge aus ihrer Heimat Syrien kennen. An einem großen Kerzenständer dürfen Besucher Kerzen wegen ihrer Anliegen entzünden und im Gebet verharren. Alfred Tönnis: »Das hier ist keine Kirche und keine Moschee; so kann Religion genutzt werden, um die Integration zu fördern.« Überall im Raum fallen Zitate ins Auge, die dies unterstreichen, so auch ein Zitat von Papst Johannes Paul II.: »Euer Gott und unser Gott ist ein- und derselbe!«
Am 11. Februar 2017 verstarb in Bern der bekannte Schweizer »Dichterpfarrer« Kurt Marti im Alter von 96 Jahren. Für ihn war der eine Beruf ohne den anderen nicht denkbar; so bekannte er auch einmal in einem Interview: »Bei mir war das Schreiben eine Art Ausbruch aus der präformierten Sprache der Kirche und der Theologie«. Als kritischer und absolut undogmatischer evangelischer Pfarrer (»Für mich ist Gott kein Monopolist«) predigte er nicht nur die christliche Lehre von der Kanzel, sondern auch Zivilcourage und Anleitungen zur praktizierten Nächstenliebe. 1972 brachte ihn die unangepasste Querdenkerei in seinem Tagebuch "Zum Beispiel Bern" vors Gericht, und als er im gleichen Jahr einen Wehrdienstverweigerer öffentlich verteidigte, wurde er in der Schweiz nicht nur als »Dreiviertelkommunist« beschimpft, sondern er musste auch auf einen in Aussicht gestellten theologischen Lehrstuhl verzichten. 1959 hatte Marti mit seinem zweiten Lyrikband "Republikanische Gedichte" für Aufsehen gesorgt, in dem er nachhaltig die Abkehr der Literatur vom Elfenbeinturm forderte: »Christliche Dichtung nicht im Museum, sondern an den Autostraßen.« Mundartpoesie, Erzählungen, in denen der »kleine Mann« im Vordergrund steht, Liebes- und politische Lyrik und vor allem biblische, in die Gegenwart »verpflanzte« Themen umfasst das Spektrum seiner Arbeiten. Als überaus engagierter Zeitgenosse gehörte er auch zu den Gründern der entwicklungspolitischen Organisation "Erklärung von Bern" und kommentierte mit seinen 252 philosophisch-literarischen Kolumnen über vierzig Jahre lang in der Zeitschrift "Reformatio" pointiert das Zeitgeschehen. Kurt Marti, der Georg Trakl und Arno Schmidt als seine bevorzugten Autoren bezeichnete, stand als unangepasster intellektueller Querdenker in der Tradition seiner ungleich populäreren Zeitgenossen Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt. Viele seiner Gedichte und Aphorismen sind im Evangelischen Gesangbuch enthalten, vereinzelt auch im Gesangbuch unserer Gemeinde. Für seine kirchenkritische Haltung möge auch das folgende Zitat stehen: »Ein Gott, der kirchenförmig gedacht wird, hindert die Kirche daran, gottesförmig zu denken.«
Jörg Klingbeil (unter Verwendung eines Nachrufs von Peter Mohr im»Titel-Kulturmagazin«, Würzburg)
Wie im letzten »Warte«-Heft berichtet, ist unser langjähriges Mitglied Ilse Fast am 12. Januar im Alter von 92 Jahren in Stuttgart gestorben. In einer bewegenden Trauerfeier im Gemeindehaus spannte unsere Gemeinde-Älteste Karin Klingbeil den langen Lebensbogen der Verstorbenen vor uns aus.
Mit Ilse Fast ist nun die letzte Vertreterin der großen und bedeutenden Familie Fast aus unseren Reihen getreten. Ich möchte dies zum Anlass nehmen, Rückschau zu halten auf die vor ihr verstorbenen Mitglieder, die den Namen Fast als Nachnamen trugen und der Gemeinschaft der Templer angehörten.
Am weitesten in der Zeit muss ich zurückgehen, wenn ich Isaak Peter Fast (1815-1896) nenne, der in meinen Augen in der religiösen Ausrichtung den »Initialfunken« bei den Nachfolgenden ausgelöst hat. Er stammte aus dem Mennonitentum im Marienburger Werder (Nähe Danzig), wo er zum Lehrer ausgebildet wurde, aber nicht immer geeignete Anstellungen in den damals finanziell schlecht ausgestatteten Dorfschulen fand und am Ende seines bewegten Lebens dann »Kolporteur« wurde. Unter dieser Bezeichnung verstand man damals Leute aus einfachen sozialen Verhältnissen, die nicht selten in der Kolportage die einzige Möglichkeit sahen, ihr tägliches Brot zu verdienen. Mit kleinen Bauchläden zogen sie durchs Land und vertrieben auf schlechtem, billigem Papier gedruckte Schriften. Manchmal lasen sie auch daraus vor. Für die ländliche Bevölkerungsschicht des 18. und 19. Jahrhunderts waren Kolporteure die wichtigsten Literaturlieferanten und Nachrichtenüberbringer, denn kaum ein Bauer besaß damals eigene Bücher oder hatte Zugang zu Leihbibliotheken.
Durch seinen Beruf als Dorfschullehrer hatte sich Isaak Peter Fast viel mit Fragen der Kindererziehung befasst. In seiner Selbstbiografie (»Züge aus meinem Leben«) schreibt er für seine Kinder und Enkel: »Liebe Kinder, lasst Liebe, wahre Liebe das Grundprinzip eurer Erziehungsweise sein und trachtet vor allem danach, dass eure Kinder von der Liebe getrieben werden, euch zu gehorchen, zu dienen und zu ehren. Dann habt ihr in ihren Herzen den Quell erschlossen, der ihr Leben, Denken, Tun und Lassen in richtige und gottwohlgefällige Bahnen leitet und es ihnen erleichtert, auch den Brunnen des wahren und ewigen Lebens zu finden.«
Schon in jungen Jahren war er in die Mennoniten-Dörfer an der Molotschna in Südrussland (heute: Ukraine) gekommen, und dort in die Hauptsiedlung Gnadenfeld. Dort traf er nach etlichen Jahren auf die von Württemberg beeinflussten Brüdergemeinden und Templer. Das löste bei ihm eine neue religiöse Sichtweise aus. In der Mennonitensiedlung Steinbach kam er in Kontakt mit dem Lehrer und Gönner Nikolai Schmidt und fand durch ihn den Weg zum »Tempel«. Durch ihn war auch seine materielle Existenz gesichert worden, indem er zu einem selbständigen Buchhändler aufsteigen konnte.
Immer fühlte sich Isaak Peter Fast »in Gnaden vom Herrn geführt«. Seinen Kindern hat er anempfohlen: »Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden!« Damit meinte er die Hinwendung zu den geistigen Werten. Das innere, wahre Christentum - das war es, was ihm am Herzen lag.
Diese Lebenseinstellung wirkte sich ganz besonders auf seinen Sohn Isaak Fast (1847-1925) aus, der ebenfalls den Lehrerberuf ergriffen hatte. Als Templer wurde er zum Ältesten der Mennoniten-Tempelgemeinde Wohldemfürst am Kuban (Nordkaukasus) berufen. Nach 30 Jahren Lehrer-Tätigkeit wurde er, wie sein Vater, zum »fahrenden Buchhändler«. In seinem Ältesten-Amt war er auch für die Herausgabe von Liedern für den Gottesdienstgebrauch zuständig. Zwei der von ihm selbst verfassten geistlichen Lieder sind bis in unsere jetzige sechste Auflage des Templer-Gesangbuchs erhalten geblieben - »Befest’ge in der Wahrheit uns« (100) und das Beerdigungslied »Wenn unser Gott was Neues schafft« (212). In beiden Liedern spiegelt sich das Vertrauen von Vater und Sohn Fast in die göttliche Führung ihres Lebens.
Ein älterer Bruder von Isaak war der Einzige aus der Geschwisterschar, der als Templer am Siedlungswerk in Palästina mit tätig war - Abraham Fast (1843-1928). Dieser war an der Gründung der ersten Tempelkolonie am Nordkaukasus, Tempelhof, beteiligt und kam 1870 nach Jaffa. Wenig später siedelte er nach Jerusalem um, wo er in der neu errichteten Deutschen Kolonie zunächst eine Tischlerwerkstatt betrieb, die einige Zeit später zum Gasthaus umfunktioniert wurde. Der zunehmende Bedarf an Unterkunftsmöglichkeiten für Reisende führte in der Folge zum »Lloyd-Hotel« in der Jerusalemer Altstadt nahe des Jaffatores und später zum Bau des modernen »Hotel Fast« außerhalb der Altstadt, das weltweit bekannt war und sich zum führenden Hotel Jerusalems entwickelte (siehe auch »Die deutschen Handwerker von Jerusalem«, 2008).
Die Betreiber des Hotels waren Abrahams Söhne Hermann (1879-1965) (Ilses Vater) und Friedrich Fast (1884-1967). Das Hotel hatte schon vor dem Ersten Weltkrieg als hohe Auszeichnung einen Stern im Baedeker bekommen. Ihr Bruder Theodor urteilte in einer Stellungnahme: »Sie haben das Hotel zu einer beachtlichen Höhe entwickelt«.
Derjenige unter den Geschwistern, der bei mir persönlich den tiefsten Eindruck hinterlassen hat, war Theodor Fast (1875-1964). Er war Hotelmanager und führte in Jerusalem das Reisebüro Fast, das dem Hotel angegliedert war, und betätigte sich zudem noch als Reiseführer. Er war Ältesten-Sprecher und geistlicher Führer unter den Templer-Kriegsgefangenen im Lager Akko (Palästina). Viele seiner Andachtstexte aus dieser Zeit sind im TGD-Archiv noch erhalten.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland gehörte er in der Anfangszeit der TGD deren Gebietsleitung an. Von ihm sind viele Initiativen für das Gemeindeleben ausgegangen. Für mich war er stets ein gern gesehener und gehörter Ratgeber gewesen und ist mir noch ganz stark in Erinnerung. Sicher werden auch andere, die ihn kannten und noch am Leben sind, Ähnliches von ihm sagen. Die Grabstätte für ihn und seine Ehefrau Irma auf dem Friedhof in Tübingen ist bis heute erhalten.
Sein Sohn Waldemar Fast (1911-1993) hat sich ebenfalls Verdienste um die Tempelgesellschaft erworben. Nicht nur, dass er während des Zweiten Weltkriegs Aufgaben bei der Rückführung der Templer in den so genannten »Austausch-Transporten« von Palästina nach Deutschland übernommen hatte, er war auch in vielfältiger Weise beim Auf- und Ausbau des Gemeindelebens der TGD mit tätig, obwohl der Sitz seines eigenen Reisebüros in Hamburg für ihn viele Reisen nach Stuttgart erforderlich machte.
Nicht vergessen seien seine Initiativen bei der Organisation und Durchführung von Templer-Gruppenreisen nach Israel zu den Stätten ehemaligen Templer-Lebens, die seit mehr als 25 Jahren für viele das Bekanntwerden mit früherer Templergeschichte ermöglicht haben. Seine immer mit Schwung und Humor gewürzte Reiseleiter-Tätigkeit bei diesen Reisen ist sicher noch vielen unter uns in guter und angenehmer Erinnerung.
Ans Ende dieser Aufzählung sollen noch gehören: Ilses Schwester Lilli Fast (1922-2006), die sowohl im Büro als auch im Sozialkreis unserer Gemeinde mitgearbeitet hat, und die Kusinen Annemarie (Ami) Höft-Fast (1913-1993), die im Singkreis der Gemeinde aktiv war, sowie Liselotte Fast (1914-2005) und Gertrud Fast (1928-2009), die als Mitglieder zu unserer Tempelgemeinde zählten und Ilse Fast im Tod vorausgegangen sind.