Am 4. Adventssonntag fand nach zwei Jahren Corona bedingter Pause wieder eine stimmungsvolle Weihnachtsfeier im festlich geschmückten Saal statt. Leider waren es weniger Teilnehmer als sonst, die den Klängen des Flötenkreises und den Worten von Inge und Wolfgang Blaich, die die Feier gemeinsam gestalteten, lauschten. Wolfgang hob eingangs hervor, dass Weihnachten auch dieses Jahr nicht ausfalle - trotz Krieg, Chaos, Corona und Naturkatastrophen. Und ungeachtet jahrzehntelanger Tradition sei das Fest immer wieder aufs Neue ergreifend, aber auch unergründlich, gleichzeitig vertraut und geheimnisvoll. Ein Weihnachtsgedicht von Joseph von Eichendorff (»Markt und Straßen steh’n verlassen ...«) leitete über zum ersten von mehreren Liedern, die die Gemeinde unter Begleitung von Rumi Hornung am Klavier anstimmte. Es folgte die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium, die nach den Worten von Wolfgang immer wieder neu entdeckt und erschlossen werden wolle: Die Geschichte des Jesus von Nazareth, in dem auf wundersame Weise Gott selbst zu entdecken sei, weil er in seinem Wirken und in seiner Lehre das Licht der Liebe und der Hoffnung in diese Welt gebracht habe. Wolfgang betonte zudem die zentrale Bedeutung des Lichts in der Schöpfungsgeschichte und in den Verheißungen der Propheten. Wenn man sich klarmache, dass das menschliche Auge nur einen kleinen Teil des Gesamtspektrums des Lichts erfassen könne, dann sei das »Licht von Weihnachten«, das göttliche Liebe und Heil und Geborgenheit schenke, im Grunde unermesslich. Weihnachten bewege Menschen in aller Welt in ähnlicher Weise, in diesen Zeiten aber durch die Hoffnung auf Frieden, inneren und äußeren, besonders.
Inge trug eine Weihnachtserzählung vor, in dem es um die Frage ging, wie wir »Licht« für andere sein können. Außerdem hatte sie für alle Teilnehmer selbst gestaltete Christbaum-Anhänger mitgebracht. Sie bestanden jeweils aus einer kleinen farbigen Glasmurmel, die in eine Bucheckernschale eingebettet war. Wenn man sie gegen das Licht hielt, konnte man die im Schmelzvorgang entstandene Individualität von Farben oder Lufteinschlüssen im Glas bewundern. Keine Glasmurmel und keine Bucheckernschale gleichen der anderen; dies sollte uns - so Inge - an die Einmaligkeit jedes einzelnen Menschen erinnern. Eine wunderbare Idee an Weihnachten - und ein in der Tat einmaliges Geschenk.
Mit einer Schlussmusik des Flötenkreises ging der besinnliche Teil der Weihnachtsfeier zu Ende, an den sich angeregte Gespräche bei Weihnachtsgebäck, Punsch und Glühwein anschlossen. Auch die kunsthandwerklichen Produkte des Bastelkreises fanden zahlreiche Abnehmer. Herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen der Weihnachtsfeier beigetragen haben, insbesondere an Grid für das Besorgen und Schmücken des Baumes, an Rumi und den Plattenhardter Flötenkreis, bei dem auch Hiltraud Kratzert mitwirkte, für die musikalische Begleitung und an Inge und Wolfgang für ihre wertvollen Gedankenanstöße, die uns alle bereichert haben.