Der Tempelgründungstag am 16. Juni war Grund, sich im Saal in Degerloch zusammenzufinden, einen Gottesdienst mitzuerleben und die musikalischen Einlagen von Irina Hornung-Feucht und Rumi Hornung zu genießen. Auch geben Tage wie dieser immer Anlass, Bekannte und Freunde wiederzusehen und sich gegenseitig kürzlich Erlebtes mitzuteilen.
Sprecher war an diesem Sonntag Jörg Klingbeil, der unter anderen die Gäste aus Australien, Gisela und Enno Schmidt, begrüßte, die noch für kurze Zeit bei ihren Verwandten in Deutschland verweilen. Ebenso Jessica Blackwell, die mit Mutter und Schwester an der im Mai stattgefundenen Israelreise teilgenommen hatte. In seiner Ansprache stellte Jörg eine Stelle aus dem ersten Korintherbrief in den Mittelpunkt, in dem Paulus die Mitglieder der jungen Gemeinde als Tempel bezeichnet, in dem der Geist Gottes wohnen solle.
Als besonderen Moment empfand ich am Ende des Gottesdienstes die Aufforderung Jörgs an Dieter Lange, doch mal ans Rednerpult zu kommen um »etwas« in Empfang zu nehmen. Er händigte Dieter dessen in Jerusalem verlorengegangenen »Stecken-und-Stab« aus. Dieter hatte diesen (bei unserer Israelreise im November) in den Ausgrabungen unter der Erlöserkirche in Bewunderung über in der Tiefe liegende Vergangenheit versehentlich dorthin fallen lassen. Da der Stock nicht sofort geborgen werden konnte, hatte Jörg »Himmel und Hölle« in Bewegung versetzt, das kostbare Stück wieder ans Tageslicht zu holen, was ihm gelungen ist, auch zur Freude der übrigen Reiseteilnehmer.
Jörgs Hinweis auf das gemeinsame Mittagessen und den daran anschließenden Vortrag Dr. Jakob Eislers über »Die Borromäusschwestern und die Templer im Heiligen Land« wurde mit Freuden vernommen. Allmählich begaben wir uns ins Obergeschoss, konnten auch zuvor noch Marmelade, Gestricktes, Gebasteltes und Gewachstes am Tisch des Bastelkreises erwerben. Die Tische im Clubraum waren bereits festlich gedeckt und wir hatten noch genügend Zeit, ein Schwätzle zu halten und noch einige Details über die letzte Israelreise zu erfahren, bevor das Mittagessen aufgefahren wurde. Es war wieder köstlich und bewundernswert, wie die Köchinnen für eine doch größere Personenanzahl so Schmackhaftes auf die Tische bringen. Euch ganz herzlichen Dank!
Um 14 Uhr fanden sich alle Interessierten wieder im Saal zu Jakobs Vortrag ein. Er referierte über die Entstehung des Ordens der Borromäusschwestern und woher er stammt, über ihre karitative Arbeit im Heiligen Land, wo sie wirkten, in welcher Beziehung sie zu den Templern standen und stehen und wie sich ihre Tätigkeit im Laufe der Geschichte verändert hat. Besondere Erwähnung fand das Hospiz in Jerusalem, wo wir Nachfahren der Pioniere im Heiligen Land bei unseren Reisen heute noch Unterschlupf finden, mittlerweile sehr komfortabel. Die Spenden des Tempelgründungstages sollen wieder den Borromäusschwestern in Jerusalem zugutekommen. Jakob Eisler wird übrigens in Kürze ein Buch über das Thema veröffentlichen. Sein Vortrag endete nach zwei erkenntnisreichen und interessanten Stunden. Auch Jakob vielen Dank für seine aufschlussreiche, wissenschaftliche Aufarbeitung rund um das Thema »Templer im Heiligen Land«. Es ist immer wieder ein Gewinn, von ihm zu hören, zu lesen und mit ihm zu reden.
Nach dem opulenten Mittagsmahl hatten wir den Eindruck, keinen Kuchen mehr essen zu können. Aber es ging doch angesichts der Auswahl, und Lust auf ein Tässchen Kaffee hatte fast jeder. So klang der Tag allmählich aus und nach und nach verabschiedete sich der eine und andere.
Den Organisatoren ein herzliches Dankeschön für einen gelungenen Tag und auch, wenn die Gemeinde sich leider verkleinert, ist es für die, die sich immer wieder oder auch nur ab und an zusammenfinden, ein großer Gewinn, dass es sie gibt.