Treffpunkt - Gemeinde aktuell

Jahresrückblick 2023

Rückblick auf die Agape-Feier (6. April)

Es war eine besondere Agape-Feier, zu der wir uns in diesem Jahr zusammengefunden ha­ben. Davor hatte Brigittes Beisetzung auf dem Waldfriedhof stattgefunden, der sich in seinem schönsten Frühlingskleid - Hoffnung auf Neubeginn - zeigte. Überall auf den Wiesen blühten kleine weiße Anemonen.

Brigitte war es, die die Agape-Feier im Wesentlichen ins Leben gerufen hat. Sie war ihr im­mer wichtig gewesen. Sinnig, dass wir sie an diesem Tag auf ihrem letzten Weg begleitet ha­ben.

Nach dem Beisammensein bei Kaffee und Ku­chen im Klubraum trafen wir uns dann im Saal, ein­mal im Gedenken an Brigitte und ihre Arbeit für die Gemeinde, aber auch an das Brotbrechen Jesu mit seinen Jüngern an seinem letzten Abend.

»Gedenken« war eines der Themen in Karins An­sprache. Gedenken an den jeweiligen Hintergrund der christlichen Feiertage, aber auch ganz beson­ders an den des Osterfestes. Durch Jesu Sterben und seine Auferstehung hat sich das Christentum begründet. Da Jesus ahnte, dass er das letzte Mal mit seinen Jüngern zum Essen zusammensitzen würde, wurde ihm dies zu einem Zeichen des Gedenkens.

Mit dem Thema »Liebe und Versöhnung« zeigte Karin Jesu Liebe zu den Benachteiligten auf. Auch diesem Mitleiden und der Liebe zum Nächsten, soll in der Agape-Feier Ausdruck verliehen werden - sie soll zu einer Feier der Zuwendung zum Anderen werden. Indem die frühen Christen diese Mahlfeier ‚Agape‘ nannten, legten auch sie ihr diese Bedeutung bei. Die Zuwendung zum Mitmenschen, ihn zu akzeptieren und anzunehmen, auch mit all seinen Feh­lern, ist die Voraussetzung zur Versöhnung. An dieser Stelle folgt jeweils das Franz von Assisi zugeschriebene Friedensgebet:

Herr, mache mich zum Werkzeug

deines Friedens,

dass ich liebe, wo man sich hasst,

dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt,

dass ich verbinde, da, wo Streit ist,

dass ich die Wahrheit sage,

wo Irrtum herrscht,

dass ich den Glauben bringe,

wo der Zweifel drückt,

dass ich die Hoffnung wecke,

wo Verzweiflung quält,

dass ich ein Licht anzünde,

wo Finsternis regiert,

dass ich Freude mache,

wo der Kummer wohnt.

Herr, lass du mich trachten:

Nicht, dass ich getröstet werde,

sondern dass ich tröste,

nicht, dass ich verstanden werde,

sondern dass ich verstehe,

nicht, dass ich geliebt werde,

sondern dass ich liebe.

Denn wer sich hingibt, der empfängt;

wer sich selbst vergisst, der findet;

wer verzeiht, dem wird verziehen;

und wer stirbt, der erwacht

zum Ewigen Leben.

Beim dritten Aspekt der Agape-Feier ging es um die Gemeinschaft, auch darum, dass Jesus das gemeinsame Essen schon vor dem letzten Brotbrechen mit seinen Jüngern wichtig war, weil Gemeinschaft bestärkt und stärkt.

Rumi hat uns wieder mit ihrem wunderbaren Klavierspiel bedacht. Natürlich wurde auch ge­sungen, weitere Gebete gesprochen und der Menschen im Ukrainekrieg gedacht.

Und nach dem Lied »Brich mit den Hungrigen dein Brot...« und dem Gebet zum Passah-Abend wurden Brot und Wein/Traubensaft verteilt.

Beim Brotbrechen herrschte eine fröhliche Stimmung, nette Gespräche und Meinungsaus­tausch fanden statt und es gab auch Grund zum Lachen. Herrlich schmeckten, nach dem nachmittäglichen Kuchenbuffet, Oliven, Käse, Hummus mit Sesamringen und Fladen. Mein Empfinden war, dass jeder von uns mit dem guten Gefühl, Teil einer besonderen Gemeinschaft zu sein, nach Hause ging.

Danke, Karin, für deine Zeit und deine Gedanken. Danke, Rumi, für dein immer wieder be­wegendes Klavierspiel.

Hannelore Oetinger

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