Treffpunkt - Gemeinde aktuell
Rückspiegel

Rückblick auf das Klezmerkonzert am 13. April

Birgit und Helmut Arnold haben wir es zu verdanken, dass es - wie schon in 2024 - wieder ein Klezmerkonzert im Gemeindehaus gab. Die 6 Musizierenden fanden sich schon am Samstag zu einem Workshop im Saal ein und auch am Sonntagvormittag wurde noch einmal fleißig geprobt. Das Ergebnis dieser Proben durften wir dann zusammen mit ca. 40 Gästen am Nach­mittag genießen.

Toll! Vor allem wenn man bedenkt, dass sich die Besetzung so erstmals an diesem Wochenende zu­sammengefunden hat. Die Leitung hatten, wie bis­her auch, Heike (Klarinette und Gesang) und Tobias Scheuer (Akkordeon); Helmut Arnold mit seinem Bass war auch schon 2024 dabei. Dazu gekommen waren Wolfgang Ohnesorge mit seiner Posaune und seine temperamentvolle Frau Carolyn mit ihrer Klarinette. Silja Sieghart mit Klarinette, Trompete und auch Gesang vervollständigte die Gruppe.

Nachdem die Scheuers mit einer fröhlichen Melo­die (ich glaub einer Hora) das Konzert eröffneten wurden die übrigen Musikanten von uns Zuschau­ern mit Klatschen auf die Bühne geholt.

Klezmerkonzert (Foto: Privat)
Foto: Privat

Jetzt ging es richtig los. Genau wie in der Voran­kündigung geschrieben „ebendik (lebendig) und freylekh (fröhlich)“ klang die Musik durch den Raum und ließ mich und einige andere unwillkürlich mit den Füßen mitwippen. Man spürte buchstäblich, welche Freude die Musikanten selbst hatten. Am Schönsten fand ich Birgit Arnolds Lieblingswalzer; gesungen von Heike Scheuer erzählt er die Ge­schichte eines alten Mannes, der sich an den ersten Tanz mit seiner Liebsten, seiner ‚Keenigin‘, erinnert.

Nach dem Konzert kamen die Tanzwütigen zu ih­rem Recht. Mit rhythmischen Schritten tanzte Caro­lyn Ohnesorge durch den Mittelgang, schnappte mich an der Hand und forderte alle Zuschauer auf, ihr auf die freigelassene (Tanz-) Fläche zu folgen.

Tobias Scheuer mit seinem Akkordeon begleitete die ausgelassenen Tanzschritte, die wir alle recht schnell begriffen. Er wurde von den Tanzenden um­ringt, eingekreist, beklatscht und wieder »frei gelas­sen«. Nach einigen Runden merkten wir doch, dass Klezmertanz zwar Spaß macht, aber auch anstren­gend ist.

Süßer und salziger Kuchen, Chips und sonstige Knabbereien luden nach der Veranstaltung zum Bleiben ein. Wir nutzten die Gelegenheit, uns mit den Künstlern zu unterhalten. Schon im letzten Jahr hat mich das Akkordeon von Tobias Scheuer faszi­niert, darüber wollt ich mehr wissen. Ich erfuhr, dass die Urform des Akkordeons aus dem Orient kam und das Instrument in Italien verfeinert und weiter entwickelt wurde. In der Provinz Ancona gibt es in beinahe jedem Ort Akkordeonbauer, zum Teil Ein-Mann-Firmen, die Instrumente mit besonderem Klang herstellen. Besonders bekannt ist Castelfidardo. Passend zu den Instrumenten die für uns wohlklingenden Namen der Hersteller: Scandalli, Bugari, Borsini ... Weltweit kommen ca. 75 % der Akkordeons aus Italien. Hohner spielt da heute keine Rolle mehr, allerdings sind die alten, guten Instrumente gefragt und teuer.

Wir erfuhren, wie Wolfgang Ohnesorge zum Posaunenspiel kam (sanft geschubst von sei­ner Frau) und dass Carolyn in Karlsruhe (nicht nur) Klezmertanz unterrichtet und einen eige­nen 60 qm großen Raum zum Tanzen hat. Man spürte, dass Rhythmus ihr Leben ist.

Hab ich etwas vergessen? Ja doch! Ein herzliches Dankeschön an alle, die zum Gelingen des Nachmittags beigetragen haben: Birgit und Helmut, ohne Euch wären wir nie in den Genuss gekommen, allen Klezmermusikanten für die Freude, die sie uns bereitet haben, und last but not least, Karin und Jörg, die unermüdlich für alles sorgen (Karin, dein Kuchen war wieder Klasse!).

Hannelore Oetinger

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