Treffpunkt - Gemeinde aktuell
Rückspiegel

Klezmer-Konzert am 28. Mai 2024

Mit Kuchenblech »unterm Arm« und einem Teil der Familie im Schlepptau kam ich kurz vor 15:00 Uhr im Gemeindehaus an. Die Musiker/-innen waren schon da und Karin verteilte in der Küche emsig Backwaren auf Platten und in Schälchen: herzhafte Schnecken, würzigen Ku­chen, Donuts, Nüsse und Zitronenkuchen sollten die Gästen nach dem Konzert zum Bleiben und zu regem Gespräch einladen.

Und der Saal füllte sich ganz erfreulich. Knapp 40 Zuhörer fanden sich ein, gespannt und neugierig auf das, was da geboten werden sollte.

Nach der Begrüßung durch Jörg Klingbeil und nachdem sich die beiden Herren der Klezmergrup­pe - Tobias Scheuer/Akkordeon und Helmut Arnold /Kontrabass - in Stellung gebracht hatten, ging‘s los. Nach den ersten Takten stimmten die Klarinette /Elke Scheuer und die Violine/Kathrin Dedera mit ein. Die beiden Damen kamen mit ihren Instrumen­ten und viel Schwung durch die Tür, gingen musi­zierend entlang der Zuhörerreihen und vervollstän­digten so die Musikergruppe.

Schon da musste ich im Takt der Musik einfach mit den Füßen mitwippen. Hora, Bulgar, Khosidl wechselten sich ab, mal im Zweiertakt, mal im Drei­er­takt und auch mal beides im Wechsel.

Doch nicht nur instrumental war die Klezmermusik ein Ohrenschmaus. Immer wieder mal legte Elke Scheuer die Klarinette zur Seite und sang mit Freude und Begeisterung über Bulbes - Kartoffeln -, die es von Montag bis Sonntag, also täglich, gab, über die Liebste und über das große und kleine Glück oder Unglück im Leben. Beim Patsh tants durften alle an der entspre­chenden Stelle mitklatschen, einige Mutige fingen an das Tanzbein zu schwingen und hatten zusehends immer mehr Spaß daran.

Am Ende des Konzerts gab es noch eine ganz besondere Zugabe: alle Tanzbegeisterten durften sich im Kreis aufstellen, Tobias Scheuer mit seinem Akkordeon in der Mitte gab den Takt vor und Elke Scheuer erklärte die Schritte. War‘s ein Hora, ein Bulgar oder??? Egal - es hat auf jeden Fall Spaß gemacht.

Dann bildeten sich Grüppchen und Gruppen um die Stehtische. Die Platten und Schälchen leerten sich zusehends bei reger Unterhaltung. Besonders interessant war es, Tobias Scheuer zuzuhören, der sehr kurzweilig über die Geschichte der Klezmermusik berichtete, eine Musik, die so vielseitig ist wie die osteuropäische jiddische Kultur - ob rumänisch, ukrainisch, pol­nisch, ungarisch, griechisch oder türkisch - und über die USA die ganze Welt eroberte. Bei einer von den Scheuers initiierten Veranstaltung wurde ein und dieselbe Melodie in all diesen Sprachen gesungen. Fantastisch - oder!?

Mich hätte auch noch die Geschichte des Akkordeons interessiert. Ein ganz besonderes Stück, wunderschön anzusehen und mit einem besonderen Klang. Leider konnte ich diese Frage nicht mehr stellen und hebe sie mir darum für das (hoffentlich) nächste Klezmerkonzert auf.

Dank an Birgit und Helmut Arnold, die die Klezmermusik zu uns gebracht und uns diesen Genuss ermöglicht haben!

Hannelore Oetinger

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